Sport-onkologische Forschung
FORTEe: Get strong to Fight Childhood Cancer
Sport-onkologische Forschung
FORTEe: Get strong to Fight Childhood Cancer
Während der Krebsbehandlung geraten viele Patientinnen in einen Kreislauf körperlicher Inaktivität. Verschiedene Faktoren tragen dazu bei: die Belastung durch die Krankheit selbst, intensive Nebenwirkungen der Behandlungen wie Chemotherapie oder Bestrahlung sowie psychosoziale Herausforderungen. Diese Umstände erschweren es den Betroffenen, aktiv zu bleiben, und verstärken dadurch die körperliche Schwäche und Erschöpfung.
Bei erwachsenen Krebspatient*innen konnte bereits nachgewiesen werden, dass ein speziell angepasstes körperliches Training während der Krebserkrankung und Behandlung zahlreiche positive Auswirkungen auf krebsbedingte Müdigkeit, gesundheitsbezogene Lebensqualität, Schmerzen oder andere Nebenwirkungen der Krebsbehandlung haben kann. Für Kinder und Jugendliche sind Forschung und Wissensstand in diesem Bereich allerdings weniger weit fortgeschritten. Hier setzt das FORTEe-Projekt an.
Das von der europäischen Komission im Rahmen des renommierten EU-Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizont 2020“ mit 6,29 Mio. Euro geförderte Projekt verfolgt das Ziel, die Bewegungstherapie als wirksames Mittel für junge Krebspatient*innen weiter zu erforschen und zu fördern. Unter der Leitung der Universitätsmedizin Mainz haben sich sechzehn Partner aus acht Ländern zum europäischen Verbundforschungsprojekt FORTEe zusammengeschlossen, um das Thema Bewegungstherapie für krebskranke Kinder und Jugendliche voranzutreiben.
Das Hauptziel des Projekts ist die Durchführung der FORTEe-Studie, die bisher weltweit größte, randomisierte kontrollierte Studie zum Thema Sporttherapie bei krebskranken Kindern und Jugendlichen. Diese Studie soll ein hohes Evidenzniveau für innovative, patientenorientierte Bewegungstherapie zu schaffen. Darüber hinaus wird im Rahmen des Projekts die Nutzung digitaler und innovativer Technologien vorangetrieben, um effektive, altersgerechte und personalisierte Trainingseinheiten zu entwickeln. Das langfristige Ziel ist es, die pädiatrische Bewegungsonkologie als evidenzbasierten Standard in der klinischen Versorgung aller pädiatrischen Krebspatient*innen in der EU und darüber hinaus zu etablieren.
Weiterführende Informationen: https://fortee-project.eu/ FORTEe – Get strong to fight childhood cancer – An exercise intervention for children and adolescents undergoing anti-cancer treatment
This project has received funding from the European Union's Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 945153
Fit gegen Krebs: Die Sportstudie Kolibri
Fit gegen Krebs: Die Sportstudie Kolibri
Die Kolibri-Studie mit dem vollständigen Titel "Fit gegen Krebs: Eine explorative Langzeitstudie zu Bewegung und deren Einfluss auf die körperliche Leistungsfähigkeit sowie psychosoziale Aspekte bei Kindern und Jugendlichen mit Krebs unter und nach Therapie" ist eine Sportstudie der Universitätsmedizin Mainz, die sich mit der körperlichen und psychosozialen Gesundheit von krebskranken Kindern und Jugendlichen befasst.
Im Rahmen der Studie werden durch Sporttestungen die Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Koordination, Gleichgewicht und der Gang der Patient*innen erfasst. Zudem wird das Aktivitätsverhalten mittels eines Aktivitätssensors untersucht. Ergänzend dazu werden psychosoziale Faktoren wie Lebensqualität und Widerstandsfähigkeit mithilfe altersgerechter Fragebögen ermittelt.
Ziel der Kolibri-Studie ist es, die Rolle von Bewegung während und nach einer Krebserkrankung besser zu verstehen und dadurch Bewegungstherapieprotokolle weiter zu etablieren und zu verbessern.
Mucki-Trial
Am Kinderonkologischen Zentrum der Universitätsmedizin Mainz wurde in Zusammenarbeit mit der Sporthochschule Köln von 2015 bis 2018 die MUCKI-Studie durchgeführt. Ziel der Studie war es, die Effekte eines speziell angepassten Sportprogramms von krebskranken Kindern und Jugendlichen während der Intensivtherapie zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass das Training die Muskelkraft, Ausdauer, Gehleistung und Fatigue (Erschöpfungssyndrom) sowie die Lebensqualität positiv beeinflusst hat. Die MUCKI-Studie ist eine der ersten, die die Vorteile von Sport in der pädiatrischen Onkologie zeigt und soll in weiteren Studien mit möglichst großen Teilnehmerzahlen bestätigt bestätigt werden. Langfristiges Ziel ist es, dadurch möglichst allen an Krebs erkrankten Kindern und Jugendlichen den Zugang zu angepassten Sportangeboten zu ermöglichen und somit zur Verbesserung der Lebensqualität der erkrankten Kinder und Jugendlichen beizutragen
Link zur Originalpublikation:
Benefits of Exercise Training for Children and Adolescents Undergoing Cancer Treatment: Results From the Randomized Controlled MUCKI Trial
https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fped.2020.00243/full