Reduktion von Atem und Tumorbeweglichkeit
Bei der sogenannten stereotaktischen Bestrahlung von Tumoren oder Metastasen in der Lunge oder im Oberbauch (z. B. in der Nebenniere oder Leber) erfolgt eine Bestrahlung mit hoher Präzision und Dosis. Für die erfolgreiche Behandlung ist es wichtig, dass sich der Tumor während der Behandlung möglichst wenig bewegt.
Denn: Im Rahmen der normalen Atmung bewegen sich auch Lunge, Zwerchfell und die Organe im Bauch – und damit oft auch der Tumor. Um die Bestrahlung sicher und wirksam durchführen zu können, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese Bewegungen zu reduzieren.
1. Kompression des Bauches
Bei dieser Methode wird mit einem sogenannten Kompressionskörper Druck auf den Bauch ausgeübt. Dadurch wird die Zwerchfellbewegung beim Atmen eingeschränkt, was die Bewegung des Tumors verringert. Diese Methode ist sicher. Manche Patientinnen und Patienten empfinden den Druck auf den Bauch allerdings als etwas unangenehm. In manchen Fällen kann es vorkommen, dass durch den Druck von außen Organe wie der Magen oder der Dünndarm näher an den Tumor bewegt werden. Das kann die Bestrahlung erschweren oder das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen.
2. CPAP-Therapie („kontinuierlicher Atemwegsdruck“)
Eine andere Möglichkeit ist die sogenannte CPAP-Therapie. Dabei erfolgt die Ausatmung gegen einen Luftwiderstand. Das dehnt die Lunge auf und stabilisiert sie. Diese Methode wird sonst häufig bei Menschen mit nächtlichen Atemaussetzern (Schlafapnoe) eingesetzt – sie ist also gut verträglich und sicher. Die Atmung wird gleichmäßiger, der Tumor bewegt sich weniger, und Magen oder Darm werden dabei nicht in Richtung des Tumors gedrückt. In manchen Fällen hilft diese Methode auch, die gesunde Lunge während der Bestrahlung besser zu schonen. Welche Methode ist für Sie geeignet?


Welche Möglichkeit zur Atemkontrolle bei Ihnen angewendet wird, entscheiden wir individuell. Das hängt von Ihrer Anatomie und der Lage des Tumors ab. Nicht bei allen Patient:Innen ist eine zusätzliche Bewegungskontrolle notwendig – manchmal reicht es aus, die natürliche Bewegung lediglich aufzuzeichnen und bei der Planung zu berücksichtigen.