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„Medicine and the Other – Anders sein in der Medizin des 19. und 20. Jahrhunderts“

Öffentliche Tagung am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medi-zin der Universitätsmedizin Mainz am 6. und 7. Oktober 2016

Prof. Dr. Livia Prüll vom Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universitätsmedizin Mainz und Dr. Ylva Söderfeldt vom Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin veranstalten am 6. und 7. Oktober 2016 die öffentliche Tagung „Medicine and the Other – Anders sein in der Medizin des 19. und 20. Jahrhunderts“. Finanziert wird die Tagung durch den Forschungsschwerpunkt Historische Kulturwissenschaften (HKW) und das Graduiertenkolleg Life Sciences – Life Writing der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Inhaltlich geht es um die Interaktion von medizinischen Systemen und „Anderen“ – Gruppen von Menschen, die als Träger bestimmter Phänomene gesellschaftlich auffällig geworden waren und deshalb medizinische Dienste in Anspruch nehmen wollten oder mussten. Von „Patienten“ ist in diesem Fall absichtlich nicht die Rede, denn es sind auch Gruppen gemeint, die sich selbst nicht als krank bezeichneten, dennoch von der zeitgenössischen Medizin abhängig waren oder gegen ihren Willen medizinisch behandelt wurden, sowie Gruppen, die zwar als krank angesehen, aber nicht behandelt wurden. Beispiele für solche Gruppen sind – in historischer Perspektive – Menschen, die seit Geburt körperlich gehandicapt sind, sowie Homo- und Transsexuelle oder Allergiker.

Auf der Tagung werden auf Basis historischer Fallbeispiele die Möglichkeiten, Erfolge und Grenzen von Aushandlungsprozessen zwischen solchen Gruppen und dem jeweils herrschenden medizinischen System diskutiert. Dabei werden unter anderem folgende Fragen gestellt: Welche Kontakte bestanden zwischen den Gruppen und Medizinern? Wie wurde mit den Gruppen umgegangen und wie hat sich der Umgang über die Zeit verändert? Wie gelang es den Gruppen, sich eine eigene Identität zu geben? Auf diese Weise will die Tagung auch einen Beitrag zur Kulturgeschichte des Umgangs mit gesellschaftlicher Vielfalt leisten und aktuelle Debatten über Themen wie „Diversity“ und „Gleichstellung“ bereichern.

Die englischsprachige Tagung findet im Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Am Pulverturm 13, auf dem Gelände der Universitätsmedizin Mainz, statt und beginnt am Donnerstag, 6. Oktober, um 9:00 Uhr mit der Begrüßung der Teilnehmer. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

 

Programmflyer: http://www.historische.kulturwissenschaften.uni-mainz.de/Dateien/Anders%20sein.pdf

 

Kontakt und weitere Informationen:
Prof. Dr. Livia Prüll
Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz,
Am Pulverturm 13, 55131 Mainz,
Tel. +49 6131 17-9539, E-Mail: pruell@uni-mainz.de
http://www.historische.kulturwissenschaften.uni-mainz.de/