Der Humane Epidermale Wachstumsfaktor-Rezeptor Typ2 (HER2) sitzt auf der Zelloberfläche und leitet Wachstumssignale ins Zellinnere weiter. Damit bewirkt er eine vermehrte Teilung der Zellen. Dieser Rezeptor kann bei Zellen bestimmter Tumoren besonders häufig vorkommen. Solche Zellen nennt man „HER2-überexprimierende Zellen“ (Abbildung).
Wenn dies in den Gewebeproben nachgewiesen wird, spricht man von einem positiven HER2-Status. Dann kann die Behandlung mit einem Antikörper, der den HER2 blockiert (Trastuzumab), das Zellwachstum verlangsamen oder stoppen. Etwa ein Viertel aller Magenkarzinome hat einen positiven HER2-Status. Die Behandlung mit dem Antikörper Trastuzumab ist bei Brustkrebs bereits erprobt. Für das Magenkarzinom wurde in einer großen Studie ein Überlebensvorteil nachgewiesen: Patienten, die bei positivem HER2-Status ergänzend zu einer kombinierten Chemotherapie mit Trastuzumab behandelt wurden, lebten deutlich länger als Patienten, die nur eine Chemotherapie erhielten. Trastuzumab sollte nicht allein, sondern immer in Verbindung mit einer Chemotherapie eingesetzt werden.
Bild: Aus Magenkrebs, Ein Ratgeber für Patientinnen und Patienten (1. Auflage Mai 2013)