Vorsorge ist ein wichtiger Baustein der Gesundheit. Jährlich wird allen Frauen ein Krebsvorsorgeabstrich, der sogenannte „Pap-Abstrich“, angeboten. Dadurch kann man effektiv fast alle Krebsvorstufen im Bereich der Schamlippen, der Scheide und des Gebärmutterhalses frühzeitig entdecken und behandeln.
In unserem Dysplasie-Zentrum, der ersten zertifizierten Dysplasie-Einheit in Rheinland Pfalz, beraten und untersuchen wir alle Frauen, die einen auffälligen Krebsvorsorgeabstrich erhalten haben oder die andere Veränderungen im Bereich des weiblichen Genitale aufweisen, wie z.B. Condylomata accuminata, Lichen sclerosus oder Lichen ruber. Unser Team aus hoch spezialisierten Ärzten steht Ihnen bei der Durchführung anstehender medikamentöser oder operativer Therapiemaßnahmen stets zur Seite.
Vorsorge und Früherkennung sind wichtige Bausteine der Gesundheit. Jährlich haben alle Frauen Anspruch auf einen kostenlosen Krebsvorsorgeabstrich, der sogenannte „PAP-Abstrich“ (benannt nach dem Arzt George Papanicolaou). Der PAP-Test ist schmerzlos, unkompliziert und sehr effektiv. Fast alle Krebsvorstufen im Bereich der Schamlippen, der Scheide und des Gebärmutterhalses können so frühzeitig entdeckt und behandelt werden.
In unserer Dysplasie-Sprechstunde treffen Sie auf unser Team aus hoch spezialisierten Ärzten, die eine langjährige Erfahrung in diesem Bereich aufweisen. Sie beraten und untersuchen alle Frauen, die ein auffälliges Ergebnis des Krebsvorsorgeabstrichs erhalten haben oder die andere Veränderungen im Genitalbereich aufweisen. Die geplante Untersuchung (Kolposkopie) ist nicht schmerzhaft. Sie dient dazu, eine endgültige Diagnose zu stellen und die Behandlung individuell auf Sie abzustimmen.
Je nach Befund wird in manchen Fällen eine operative Behandlung empfohlen. In diesen Fällen wird ein weiterer Termin mit Ihnen vereinbart. Termine können Sie hier vereinbaren.
Unter Dysplasie versteht man eine Zellveränderung an der Schleimhaut des Gebärmutterhalses, der Scheide oder der Schamlippen. Diese Zellveränderung ist noch kein Grund zur Beunruhigung. Ihre Frauenärztin/ Ihr Frauenarzt teilt Ihnen mit, ob eine Kontrolluntersuchung in 3 bis 12 Monaten ausreicht, oder ob eine Zusatzuntersuchung, wie z.B. die Auflichtmikroskopie (Kolposkopie) notwendig ist.
Die Dysplasie ist Folge einer Infektion mit HPV-Viren (Humane Papillom-Viren). Die meisten Menschen kommen im Laufe des Lebens mit HPV-Viren in Kontakt. Diese Infektion zeigt keine Symptome. In manchen Fällen wird dadurch der Vorsorgeabstrich (PAP-Abstrich) auffällig. Diese Auffälligkeiten bilden sich in der Regel von alleine wieder zurück. In seltenen Fällen können diese Zellveränderungen über längere Zeit bestehen bleiben. In diesen Fällen raten wir Ihnen, die Veränderungen entfernen zu lassen.
Bei der gynäkologischen Krebsvorsorgeuntersuchung werden Zellen vom Gebärmutterhals mit Hilfe eines Spatels vorsichtig abgestrichen. Diese Zellen werden unter dem Mikroskop nach Auffälligkeiten bzw. besonderen Zellmerkmalen untersucht und nach Schweregraden eingeteilt.
Die in Deutschland derzeit gültige Einteilung heißt „Münchner Nomenklatur III“. Die Münchner Nomenklatur III wird in mehrere Hauptgruppen unterteilt, die mit römischen Ziffern angegeben werden. PAP I signalisiert dabei einen harmlosen, PAP V einen bösartigen Befund.
Sollten Sie Fragen zu den einzelnen Einteilungen haben, beraten wir Sie gerne.
Die meisten Frauen, bei denen ein auffälliger Krebsvorsorgeabstrich diagnostiziert wird, werden nach einem bestimmten Zeitraum von Ihrem Frauenarzt/ Ihrer Frauenärztin zu einer Kontrolluntersuchung eingeladen oder in manchen Fällen in unsere Dysplasie-Sprechstunde zur weiteren Abklärung geschickt.
Bei der Kolposkopie gelingt mit Hilfe eines Vergrößerungsglases, ähnlich wie bei der Hautkrebsvorsorge, betroffenen Areale zu erkennen und zu beurteilen. Dazu ist eine Färbung mit verdünnter Essigsäurelösung notwendig. Dies verursacht häufig ein leichtes Brennen. Zusätzlich wird in bestimmten Fällen noch eine Färbung mit Jodlösung durchgeführt. Die Kolposkopie wird in unseren Ambulanzräumen durchgeführt, eine spezielle Vorbereitung ist dafür nicht notwendig. Das Ergebnis wird unmittelbar danach mit Ihnen besprochen.
Werden bei der Kolposkopie verdächtige Bereiche identifiziert, werden zur besseren Planung der Therapiemaßnahmen zusätzlich eine oder mehrere kleine Gewebeproben (Biopsien) entnommen. Diese Entnahme ist fast immer schmerzfrei, in manchen Fällen wird eine lokale Betäubung angewendet. Es kann eine leichte Blutung auftreten. Die Befundung der Gewebsproben (Schweregradeinteilung nach CIN) dauert in der Regel eine Woche und wird anschließend mit Ihnen besprochen.
Unterschiedliche Schwerestufen der Zellveränderungen bzw. Gewebsveränderungen werden unterschiedlich therapiert. Leichte Gewebsveränderungen an der Scheide oder an den Schamlippen können durch eine Creme (Wirkstoff Imiquimod), welche lokal aufgetragen wird, erfolgreich behandelt werden. Alternativ können die Veränderungen auch mittels Hitze zerstört werden (Lasertherapie).
Wird im Rahmen der Biopsie eine schwere Zellveränderung am Gebärmutterhals festgestellt, raten wir zu einer Entfernung des Gewebes. Die Operationsmethode heißt Konisation. Dabei wird mit einer heißen Schlinge ein Keil (Konus) aus dem Gebärmutterhals herausgeschnitten. Die Konisation wird in einer kurzen Voll- oder Teilnarkose durchgeführt. Nach einer Nachbeobachtungszeit von mehreren Stunden bis zu einem Tag können wir Sie entlassen.
Auch nach einer erfolgreichen Operation können erneute Veränderungen (Rezidive) entstehen, daher sollten Sie weiterhin regelmäßig an den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen.
Die HPV-Impfung ist die einzige Möglichkeit, wie man sich effektiv vor einer Infektion mit Papillomviren schützen kann. In Deutschland ist die Übernahme der Kosten durch die Krankenkassen in der Regel auf Mädchen und junge Frauen zwischen 9 und 18 Jahren beschränkt. Einzelne Krankenkassen erstatten die Kosten für die Impfung auch darüber hinaus. Neue Erkenntnisse zeigen allerdings, dass auch ältere Frauen, die bereits mit HPV infiziert sind oder sogar eine Operation aufgrund einer Dysplasie hatten, von einer HPV-Impfung profitieren könnten.
Kondome schützen nicht effektiv vor einer Infektion mit HPV-Viren. Eine wirkungsvolle Maßnahme, um sich vor dem Fortbestehen einer HPV-Infektion zu schützen, ist der - für auch viele andere Gesundheitsaspekte nützliche - Verzicht auf das Rauchen (Nikotinabstinenz). Allgemein führt ein gesunder Lebensstil zur Stärkung des Immunsystems und damit zur schnelleren Ausheilung einer Infektion mit Humanen Papillomviren.
Condylomata accuminata, auch Feigwarzen genannt, werden ebenfalls durch Papillomviren verursacht. Feigwarzen zeigen sich meist im Bereich der Schamlippen, können aber ganz oft auch den Darmausgang und die Scheide befallen. Feigwarzen sind eine gutartige Erkrankung, die aber für die Betroffenen sehr belastend und unangenehm sein kann. Die Therapie kann z.B. durch eine lokale Verabreichung ( Applikation) von eines Medikaments (Imiquimod) oder auch durch eine Operation (Abtragung oder Laservaporisation) erfolgen. Dabei wird der auffällige Schleimhautbereich unter Betäubung mit einem energiereichen Laserstrahl „verdampft“.
Unter Lichen sclerosus et atrophicus versteht man eine Erkrankung bzw. Entzündung der Genitalschleimhaut, welche vom Körpereigenen Immunssystem ausgelöst wird. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, die sich vor allem durch Juckreiz im Genitalbereich bemerkbar macht. Langfristig kann es zu typischen Hautveränderungen kommen, wir z.B. zu dünner Schleimhaut oder zu Verklebungen im Bereich der Schamlippen. Im Akutstadium kann die Erkrankung mittels Cortisonsalben therapiert werden. Anschließend sollte man die Therapie umstellen (z.B. Elidel Creme).
Das Lichen ruber der Schamlippen (Vulva) äußert sich mit Juckreiz, Brennen oder Schmerzen. Es zeigt sich oft eine Rötung der Genitalschleimhat. Das Lichen ruber ist ebenfalls eine chronische Erkrankung und kann ähnlich wie das Lichen sclerosus therapiert werden.
Gerne stehen wir Ihnen in unserer Dysplasie-Sprechstunde für weitere Fragen zur Verfügung.
Termine können Sie unter (LINK) Dysplasiesprechstunde ver einbaren.