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Ich bin schwanger

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Herzlichen Glückwunsch, Sie erwarten ein Baby oder vielleicht sogar mehrere.

Als Schwangere beschäftigen Sie viele Fragen: Wird mein Baby gesund sein? Welche Untersuchungen sind sinnvoll für mich und für mein Kind? 

Hierbei können wir Sie unterstützen.

Die meisten Kinder, die heutzutage geboren werden, kommen gesund zur Welt. Bei 3-6% der ungeborenen Kinder wird jedoch im Laufe der Schwangerschaft eine Auffälligkeit festgestellt. In erster Linie berät Sie am Anfang der Schwangerschaft die Frauenärzt:in über die Möglichkeiten der Untersuchung des Ungeborenen.

Welche Untersuchungen für Sie geeignet sind und wieviel Sie im Vorfeld über Ihr Kind wissen möchten, hängt von vielen Faktoren, z.B. von Ihrer Vorgeschichte, aber auch von Ihren eigenen Wünschen ab.

In Deutschland sind in der Regel drei Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft vorgesehen (9.-12., 19.-22. und 29.-32.Schwangerschaftswoche). Treten im Rahmen dieser Untersuchungen Unsicherheiten auf, dann überweist Sie die Frauenärzt:in zu uns. Wir Ärzt:innen im Zentrum für Pränataldiagnostik haben eine spezielle Ultraschallausbildung (DEGUM II und DEGUM I) und können mit unseren hochmodernen 2D/3D und 4D-Geräten eine weiterführende Diagnostik durchführen. In den wenigen Fällen, bei denen sich eine vermutete Fehlbildung des Kindes bestätigt, können wir mit Ihnen zusammen die optimale Betreuung und auch Therapie für Ihr Kind planen. Natürlich arbeiten wir als Perinatalzentrum eng mit den Ärzt:innen der Neugeborenenmedizin und anderen Spezialist:innen zusammen. Unser Angebot für Sie wird ergänzt durch die Vermittlung einer für alle Patient:innen offenen psychosoziale Beratung.

Auch ohne Auffälligkeiten bieten wir Ihnen Untersuchungen an. Dazu gehört das erweiterte Ersttrimesterscreening, das frühe Präeklampsiescreening, eine erweiterte Feindiagnostik einschließlich der besonderen Untersuchung des Gehirns und des Herzens in der 19.-22. Schwangerschaftswoche. Bei bestimmten Fragestellungen untersuchen wir den Blutfluss der Gefäße (Dopplersonographie) von Mutter und Kind.

Manchmal ist es notwendig oder von Ihnen gewünscht, weiterführende Untersuchungen der Erbsubstanz Ihres Kindes durchzuführen. Dazu können wir Ihnen als erfahrene Untersucher:innen eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniocentese) oder Mutterkuchenprobe (CVS) anbieten. Je nach Fragestellung ist es sinnvoll, sich vorab sich in unserem Kooperationszentrum der Humangenetik beraten zu lassen.

Sprechen Sie uns an!

Gerne können Sie einen Termin unter der Telefonnummer 06131 173912 vereinbaren.

Erweitertes Ersttrimesterscreening (11+0 bis 13+6 Schwangerschaftswoche)

Frühes Präeklampsiescreening (11+0 bis 13+6 Schwangerschaftswoche)

Erweiterte Feindiagnostik (19.-22. Schwangerschaftswoche)

Dopplersonographie

Chorionzottenbiopsie (Mutterkuchenprobe)

Amniozentese(Fruchtwasseruntersuchung)

Psychosoziale Beratung

Vorgeburtliche Untersuchungen

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Erweiterte Feindiagnostik (19.-22. Schwangerschaftswoche)

Durch die sogenannte erweiterte Feindiagnostik können mit Hilfe des Ultraschalls viele, aber nicht alle Erkrankungen oder Fehlbildungen Ihres ungeborenen Kindes im Mutterleib weitgehend ausgeschlossen bzw. erkannt werden. Zum Beispiel können in spezialisierten Zentren bis zu 80% der Fälle angeborener Herzfehler vorgeburtlich gefunden werden.

Wir nehmen uns Zeit, die Organe Ihres Kindes gemäß unseres hohen Qualitätsstandards (DEGUM II) ausführlich zu untersuchen, dazu gehört insbesondere das Herz, das Gehirn, aber auch die Nabelschnur und der Mutterkuchen (Plazenta). Im Anschluss besprechen wir gemeinsam den Untersuchungsbefund.

Dopplersonographie

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Die Dopplersonographie ist eine spezielle Form des Ultraschalls, bei der die Durchblutung von Gefäßen bei Mutter und ungeborenem Kind untersucht wird. Ziel der Untersuchung ist es, eine Minderversorgung des Mutterkuchens auszuschließen oder aufzudecken. Mit Hilfe des sogenannten Farbdopplers (die Blutströmung wird farblich dargestellt) werden die Gefäße gezielt dargestellt. Untersucht werden vor allem die Nabelschnurgefäße, Gefäße im Bereich des kindlichen Kopfes, die Bauchschlagader und Blutflußgeschwindigkeiten im kindlichen Herzen, aber auch die Gebärmutterarterien der Schwangeren.

Die dopplersonographische Untersuchung ist notwendig, wenn der Verdacht besteht, dass das ungeborene Kind nicht entsprechend des Schwangerschaftsalters gewachsen ist. Vorerkrankungen der Schwangeren wie z.B. Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder während der Schwangerschaft aufgetretene Erkrankungen können eine regelmäßige Dopplersonographie-Kontrolle notwendig machen. Treten die oben genannten Erkrankungen auf, sollte auch bei jeder weiteren Schwangerschaft das Ungeborene speziell überwacht werden. Mittels der Dopplersonographie werden auch die mütterlichen Gefäße, welche die Gebärmutter versorgen, zwischen der 19.-26. Schwangerschaftswoche nach Auffälligkeiten der Blutströmungen untersucht. Bei Unregelmäßigkeiten kann dies ein früher Hinweis für eine spätere Minderversorgung des Kindes durch den Mutterkuchen sein. Diese Untersuchung ist vor allem bei Schwangeren mit hohem Blutdruck oder zur Früherkennung eines Schwangerschaftshochdruckes (Präeklampsie, HELLP- Syndrom) sinnvoll.

Erweitertes Ersttrimesterscreening (11+0 bis 13+6 Schwangerschaftswoche)

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Das erweiterte Ersttrimesterscreening mit einer Ultraschalluntersuchung und Blutentnahme hilft uns zu ermitteln, wie hoch Ihr individuelles Risiko für ein Kind mit einer Trisomie 21 (Down Syndrom), Trisomie 13 (Päteau Syndrom) oder Trisomie  18 (Edwards Syndrom) ist. Das Ziel dabei ist es, Ihnen als Eltern die Entscheidung über die Notwendigkeit einer Chromosomenanalyse beim ungeborenen Kind (Mutterkuchenprobe/ Fruchtwasserpunktion) zu erleichtern. Die computergestützte Wahrscheinlichkeitsberechnung für eine Chromosomenstörung setzt sich aus folgenden Merkmalen zusammen:

  • Mütterliches Alter
  • Messung der kindlichen Nackendicke
  • eventuell ergänzend des Nasenbeins, dem Flussmuster über einer Herzklappe sowie dem Flussmuster im Ductus venosus
  • Bestimmung von zwei Parametern (PAPP-A, free ß-hCG) aus dem mütterlichen Blut

Die Blutuntersuchung findet sinnvollerweise vor der Ultraschalluntersuchung statt, so dass Ihnen das endgültige Ergebnis über Ihr individuelles Risiko bereits am gleichen Tag mitgeteilt werden kann.
Mithilfe dieser kombinierten Untersuchungen können 95% der Kinder mit Downsyndrom bereits vor der Geburt erkannt werden. In 5% aller Untersuchungen errechnet sich fälschlicherweise ein erhöhtes Risiko ohne dass das Kind ein Downsyndrom hat.

Ergibt sich nach Ende der Untersuchung ein erhöhtes Risiko für eine Chromosomenstörung Ihres Kindes, beraten wir Sie ausführlich über die Möglichkeiten der weiteren sicheren Abklärung. Ob in Ihrem Fall eine Mutterkuchenprobe (CVS), eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniocentese) oder ein sogenannter „Nichtinvasiver Pränataler Test“ der kindlichen DNA im mütterlichen Blut geeignet ist, möchten wir gerne individuell mit Ihnen besprechen.

Über die Wahrscheinlichkeitsberechnungen hinaus können wir bereits in der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche mit Hilfe unserer hochauflösenden Geräte viele Organsysteme Ihres Kindes beurteilen.

Da diese Untersuchung keine gesetzliche Leistung der Krankenkasse darstellt, müssen die Kosten als individuelle Gesundheitsleistung (=IGeL) von Ihnen privat getragen werden. Sollten weitere Fragen zu dieser Untersuchung bestehen, beantworten wir Ihnen diese gerne.

Frühes Präeklampsiescreening (11+0 bis 13+6 Schwangerschaftswoche)

Eine sogenannte hypertensive Schwangerschaftserkrankung entwickeln 2-8% der Schwangeren (umgangssprachlich Schwangerschaftsvergiftung). Es gibt zahlreiche individuelle Faktoren die dieses Risiko erhöhen. Ein wichtiger Faktor ist der Widerstand in den mütterlichen Gebärmuttergefäßen am Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels. Diesen können wir als besonders qualifizierte Untersucher (FMF London) messen und unter Berücksichtigung von weiteren Zusatzfaktoren (Blutdruck, Blutwerte: PAPP-A und PLGF) Ihr individuelles Risiko berechnen, im Laufe der Schwangerschaft eine hypertensive Schwangerschaftserkrankung zu entwickeln. Ist Ihr Risiko erhöht, so empfehlen wir Ihnen die Einnahme von 150mg Aspirin täglich bis zur 34. Schwangerschaftswoche. Sie können Ihr Risiko zu erkranken um die Hälfte reduzieren, wenn mit der Einnahme von Aspirin vor der 16. Schwangerschaftswoche begonnen wird.

Da diese Untersuchung keine gesetzliche Leistung der Krankenkasse darstellt, müssen die Kosten als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) von Ihnen privat getragen werden.

Chorionzottenbiopsie (Mutterkuchenprobe, Abkürzung CVS)
Eine Chorionzottenbiopsie (auch CVS genannt für „chorionic villus sampling“) ist eine Gewebe-Entnahme aus dem Mutterkuchen. Zu Beginn der Schwangerschaft nennt man dieses Gewebe Chorion. Das Vorgehen ist ähnlich wie bei der Amniozentese, nur dass anstelle des Fruchtwassers etwas Gewebe vom Chorion entnommen wird. Die Einstellung und die Kontrolle erfolgt wie bei der Amniozentese über den Ultraschall. Die Punktionsstelle kann betäubt werden. Die Komplikationsrate (Fehlgeburt) liegt bei etwa 0,5%. (Welche Komplikationen sind möglich? Siehe Amniozentese BWS) Eine Chorionzottenbiopsie kann ab der 11+0 Schwangerschaftswoche durchgeführt werden, die Chromosomenuntersuchung in der Kurzzeitkultur dauert etwa 2 Tage, das endgültige Ergebnis ist nach 7-10 Tagen erhältlich. Aus den Mutterkuchenzellen wird die Zahl der kindlichen Chromosomen bestimmt. Darüber hinaus werden die Chromosomen auf Abbrüche und Verdrehungen innerhalb der Erbsubstanz untersucht. Gibt es in der Familie bekannte genetische Erkrankungen (z.B. Stoffwechseldefekte), so kann auch nach bestimmten Erkrankungen gezielt geforscht werden.

Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung, Abkürzung: AC)Bei der Amniozentese wird über eine dünne Nadel (Außendurchmesser 0,34 mm) zirka 15 ml Fruchtwasser durch die Bauchdecke hindurch aus der Fruchthöhle entnommen. Die optimale Stelle zur Entnahme des Fruchtwassers wird vorher durch Ultraschall bestimmt. Während der gesamten Untersuchung wird mittels Ultraschall die Position der Nadel und des Kindes beobachtet. Wenn die Nadel wieder herausgezogen wird, verschließt sich die Fruchthöhle in aller Regel sofort wieder. In sehr seltenen Fällen (etwa 0,5% der Fälle) kann es zu Komplikationen (Infektion, Blasensprung mit möglicher nachfolgender Fehlgeburt) kommen. Eine Amniozentese kann ab 15+0 Schwangerschaftswochen durchgeführt werden.

Aus den kindlichen Zellen im Fruchtwasser wird die Zahl der kindlichen Chromosomen bestimmt. Darüber hinaus werden die Chromosomen auf Abbrüche und Verdrehungen innerhalb der Erbsubstanz untersucht. Gibt es in der Familie bekannte genetische Erkrankungen (z.B. Stoffwechseldefekte), so kann auch nach bestimmten Erkrankungen gezielt gesucht werden.

Die Chromosomenuntersuchung dauert etwa 10-14 Tage. In dringenden Fällen ist ein Schnelltest innerhalb eines Tages möglich (FISH). Die Kosten des Schnelltests werden jedoch in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen.

Psychosoziale Beratung im Rahmen vorgeburtlicher Diagnostik und allgemeine Schwangerenberatung

durch den Sozialdienst katholischer Frauen.

Pränatale Diagnostik kann die Sicherheit geben, dass es Ihrem Kind gut geht. In den meisten Fällen können Sie sich nach einer Untersuchung auf ein gesundes Kind freuen. Manchmal ist eine Diagnose nicht eindeutig und es tritt die Frage auf, ob weitere Untersuchungen durchgeführt werden sollen.

Ergänzend zu Ihrer Ärzt:in bietet der Sozialdienst katholischer Frauen an, in Ruhe über Ihre Gefühle, Hoffnungen und Ängste sprechen zu können. Unser Beratungsangebot ist nicht von Ihrer Religion abhängig.

Wir begleiten und unterstützen Sie in Ihren persönlichen Entscheidungsprozess.

Wir bieten Ihnen die die Möglichkeit, sich für Ihre Entscheidung die nötige Zeit zu nehmen und den für Sie in diesem Kontext wichtigen Fragen nachzugehen, um so den Weg wählen zu können, der für Sie der richtige ist.

Sollten wir den Verdacht auf eine Erkrankung Ihres Kindes haben, begleiten und unterstützen wir Sie bei der Bewältigung eines  neuen Lebensabschnittes. Wir kooperieren mit Ärzt:innen und Hebammen, auf Wunsch vermitteln wir Kontakte zu Selbsthilfegruppen oder Frühförderstellen.
 
Wir informieren im Rahmen der allgemeinen Schwangerenberatung über staatliche Leistungen und gesetzliche Grundlagen.
Beratungszeiten nach telefonischer Vereinbarung unter 06131/ 233895.

Weitere Informationen erhalten Sie auch auf unserer Homepage Link: http://www.skf-zentrale.de Gerne können Sie Ihre Anfrage auch als Mail an uns senden:  adele.kammerschmitt@skf-mainz.de

oder  E-Mail Kontakt.