„Medizin: Faszination Forschung - Blutwäsche”

Am 23. Oktober beginnt die achte Runde der gemeinsamen Vortragsreihe „Medizin: Faszination Forschung” der Universitätsmedizin Mainz und der Medizinischen Gesellschaft Mainz

Mit einem Abend zum Thema Blutwäsche startet am 23. Oktober 2013 die Vortragsreihe der Universitätsmedizin Mainz und der Medizinischen Gesellschaft „Medizin: Faszination Forschung” in die achte Runde. Seit 2010 gewährt sie Einblicke in wissenschaftliche Forschungsarbeiten der Universitätsmedizin Mainz. Moderator des Abends und zugleich mehrfacher Referent ist der Direktor der Transfusionszentrale der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Walter Hitzler. Weitere Referenten des Abends sind Privatdozent Dr. Ralf Georg Meyer von der III. Medizinischen Klinik und Polklinik der Universitätsmedizin Mainz sowie Dr. Roland Conradi, Ltd. Oberarzt der Mainzer Transfusionszentrale. Auch bei der achten Auflage der gemeinsamen Vortragsreihe „Medizin: Faszination Forschung” können die Besucher Mainzer Spitzenforscherinnen und -forscher hautnah erleben sowie aktuelle Trends im persönlichen Gespräch diskutieren. Was dabei im Fokus ihrer Arbeit steht, stellen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jeweils mittwochs ab 19.15 Uhr im Hörsaal der Chirurgie (Gebäude 505H, Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz) vor. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei. Vergiftungen und bestimmte andere Erkrankungen, wie beispielsweise EHEC, verunreinigen das Blut. Es beinhaltet dann für den menschlichen Körper schädliche Substanzen. Um das Blut zu waschen, das Blutplasma von diesen Stoffen zu befreien und dadurch das Krankheitsgeschehen positiv zu beeinflussen, gibt es das sogenannte Apherese-Verfahren. Der Patient wird an ein Apheresegerät angeschlossen und in einem so genannten extrakorporalen Kreislauf werden die schädlichen zellulären oder gelösten Bestandteile des Blutes außerhalb des Körpers entfernt. Zu den bekanntesten Verfahren der Blutwäsche gehört die Dialyse, die als sogenanntes Nierenersatzverfahren bei einer Störung der Nieren deren Funktion übernimmt und giftige Stoffe entfernt. Durch Weiterentwicklungen wurden in den letzten Jahren neue Anwendungsbereiche der Blutwäsche erschlossen. Eine relativ neue Form der Apherese ist beispielsweise die extrakorporale Photopherese (Blutreinigungsverfahren, kurz ECP). Dabei werden gezielt die Entzündungszellen aus dem Blut herausgewaschen (Leukapherese). Zusätzlich erfolgt eine Photoimmuntherapie. Diese ECP hat sich in der Behandlung einer Transplantat-gegen-Wirt- Erkrankung (graft-versus-host-Reaktion) nach Knochenmarktransplantation oder zur Behandlung einer Abstoßung von transplantierten Organen bewährt, kommt aber auch bei einer Vielzahl von anderen Erkrankungen wie Lymphomen der Haut, Psoriasis oder Neurodermitis mit Erfolg zur Anwendung. Sie stellt ein Spezialgebiet von Prof. Dr. Walter Hitzler und der Mainzer Transfusionszentrale dar. Wie die Blutwäsche funktioniert, wie sie durchgeführt wird und bei welchen Erkrankungen sie hilft, erläutern die Referenten von „Medizin: Faszination Forschung” den Veranstaltungsbesuchern in ihren Vorträgen. PD Dr. Ralf Georg Meyer, Oberarzt an der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz, zeigt beispielhaft auf, dass vielfach auch Folgen von Erkrankungen des Immunsystems Anlass für eine Blutwäsche sind. Das Immunsystem ist beispielsweise für die Therapie von Knochenmarktransplantation relevant. Bei diesem medizinischen Eingriff besteht allerdings das Risiko, dass die übertragenen Stammzellen schwere immunologische Reaktionen beim Empfänger auslösen können, sogenannte Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankungen (graft-versus-host disease, kurz GVHD). Moderne, maschinelle Apherese-Verfahren ermöglichen es, besser als bisher, der GVHD vorzubeugen bzw. sie praktisch ohne Nebenwirkungen wirksam zu behandeln. Thema des Vortrags von Dr. Roland Conradi, Leitender Oberarzt der Mainzer Transfusionszentrale, sind die Anwendungsbereiche der Plasmapherese. Bei bestimmten entzündlichen Immunerkrankungen des Nervensystems, die zur Lähmung und zum Atemstillstand führen können, erhöht die Plasmapherese die Muskelkraft. Dadurch verringert sich wiederum die Wahrscheinlichkeit, dass eine künstliche Beatmung erforderlich wird. Auch bei seltenen Stoffwechselstörungen mit Bewusstseinstrübungen helfen Plasmapheresen: Betroffene können sich wieder orientieren und sind ansprechbar. In Einzelfällen kann sogar eine drohende Taubheit verhindert werden. Zudem ist die Plasmapherese bei schwersten Gerinnungsstörungen eine wirksame und hier oft auch die einzige Therapiemöglichkeit. Weitere Termine:
27.11.2013:  Doping – Raubbau oder Wundertüte?
22.01.2014:  Tumoren im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich
                     Heilen – Ästhetisch und funktionsgerecht
19.02.2014:  Humangenetik – Von der Diagnostik zur Therapie Wir bitten um redaktionellen Terminhinweis und Terminankündigung im Veranstaltungskalender! Die Veranstaltungen finden Sie auch auf unserem YouTube-Kanal:
www.youtube.com/UnimedizinMainz
Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. med. Theodor Junginger e. m.,
Vorsitzender der Medizinische Gesellschaft Mainz e.V.
Telefon: 06131 17-4168, Fax: 06131 17-5516, E-Mail: junginger@uni-mainz.de Pressekontakt:
Barbara Reinke,
Stabsstelle Kommunikation und Presse, Universitätsmedizin Mainz,
Telefon: 06131 17-7428, Fax: 06131 17-3496,
E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de