Die umgangssprachlich als „Fruchtfliege“ bezeichnete Taufliege umfasst insgesamt ca. 3000 Arten. Ursprünglich stammt Drosophila melanogaster aus dem tropischen und subtropischen Gebiet, hat sich jedoch durch den Menschen über den gesamten Globus verteilt und ist den allermeisten Menschen aus warmen Sommertagen in Nähe der Küche, insbesondere unserem Obst bekannt. Daher erlangte Drosophila melanogaster den umgangssprachlichen Namen der Fruchtfliege. Die weiblichen Tiere werden etwa 2,5 mm lang, wobei die männlichen Tiere etwas kleiner sind. Wie der Name schon vermuten lässt, haben die Tiere eine dunkle Färbung am Bauch. Ihre Augen sind typischer Weise von roter Farbe.
Drosophila melanogaster gilt als einer der besten erforschten Organismen in der Biologie.
Vorteile, welche Drosphila melanogaster für die Forschung interessant macht sind unter anderem ihre hohe Fortpflanzungsrate. Bis zu 100 Eier/ Tag können die weiblichen Tiere legen. Auch die Entwicklung der Tiere ist von kurzer Dauer, insgesamt 10 Tage dauert die Entwicklung vom Ei zur Fliege. Somit können die Tiere pro Jahr bis zu fünf Generationen hervorbringen.
Im Gegensatz zum Menschen (46 Chromosomen) besitzen Drosophila melanogaster 8 Chromosomen, die als sogenannte Riesenchromosomen in den Speicheldrüsen der Fliege ausgebildet sind. Dies hat den Vorteil, dass trotz ihrer geringen Körpergröße die genetische Forschung an ihr, gut umsetzbar ist. Es wurde nachgewiesen, dass ca. 60 % der Fliegen-Gene beim Menschen in ähnlicher Art vorkommen. Krankheiten die beim Menschen eine wichtige Rolle spielen können dementsprechend in dem Modellorganismus von Drosophila melanogaster untersucht und erforscht werden. Des Weiteren haben Forscher*innen das Erbgut von Drosophila melanogaster bereits im Jahr 2000 vollständig entschlüsselt. Es exzistieren weltweit mehr als zehntausend genetisch veränderte Drosophila Stämme – mehr als von jedem anderen Organismus.
Weiterhin wurden insgesamt sechs Nobelpreise für Forschungsergebnisse, welche durch die Forschung mit Drosophila erlangt wurden, verliehen. Unter anderem wurde die Chromosomentheorie der Vererbung an ihr entwickelt.
Drosophila melanogaster ist ein Insekt und fällt somit im deutschen Tierschutzgesetz nicht unter den besonders starken Schutz von Wirbeltieren im experimentellen Bereich.
Forschende der Johannes- Gutenberg Universität Mainz haben herausgefunden, dass Drosophila melanogaster ein sehr stabiles Langzeitgedächtnis für die eigene Körpergröße und Reichweite der Gliedmaßen entwickelt. Der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Roland Strauss, aus dem Institut für Entwicklungsbiologie und Neurobiologie, dient Drosophila melanogaster als Modellorganismus, um Prozesse der Erinnerungen und Funktionen des Gedächtnisses zu studieren, wie sie teilweise auch schon beim Menschen bekannt sind.
Für nähere Informationen über die Forschung an Drosophila melanogaster an unserer JGU-Mainz:
nb-idn.biologie.uni-mainz.de/drosophila-as-an-animal-model-for-neurodegenerative-diseases/presse.uni-mainz.de/gedaechtnisforschung-fruchtfliegen-lernen-ihre-koerpergroesse-einmal-fuer-das-ganze-leben/