ADHS-Transitionsambulanz Mainz
Leitung
Univ.-Prof. Dr. med. W. Retz
Dr. rer. biol. hum. Dr. med. D. Turner
Dr. med. S. Davydenko
Univ.-Prof. Dr. med. O. Tüscher, Stellv. Direktor und Ltd. OA
Psychologische MitarberiterIn
Linda Sroka, MSc Psych.
Die Warteliste für die ADHS-Diagnostik ist aufgrund der hohen Nachfrage bis auf Weiteres geschlossen. Wir können momentan leider keine neuen Anfragen zur Diagnostik und Beratung annehmen. Wir bitten um Ihr Verständnis und werden Sie an dieser Stelle über die Öffnung unserer Warteliste informieren. Wir bitten Sie daher von Terminanfragen und/ oder Anfragen zur Aufnahme auf die Warteliste abzusehen.
Hintergrund, Aufgaben, Ziele
ADHS steht für die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Hauptmerkmale der ADHS sind Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Im Erwachsenenalter treten als typische Merkmale Desorganisation im Alltag und emotionale Regulationsstörungen hinzu.
Mit einer Häufigkeit von 3 bis 6 % bei Kindern und Jugendlichen stellt ADHS eine außerordentlich häufige psychische Störung dar. Nur bei einem vergleichsweise geringen Anteil von ca. 30% der betroffenen Kinder bildet sich die ADHS bis zum Erwachsenenalter vollständig zurück. Insofern ist es aus psychiatrischer Sicht notwendig, diesem in der Kinder- und Jugendpsychiatrie bestens bekannten Krankheitsbild auch im Erwachsenenalter Beachtung zu schenken. Bei erwachsenen Patienten mit ADHS finden sich besonders häufig zusätzlich ein Drogenmissbrauch bzw. Alkoholismus (bis 50%), Persönlichkeitsstörungen (bis 60%), affektive Störungen (bis 35%) und Angststörungen (bis 25%). ADHS-Betroffene haben nicht nur in der schulischen Ausbildung und im Berufsleben Schwierigkeiten, sondern sie haben auch häufiger als nicht Betroffene eheliche oder partnerschaftliche Probleme. Sie haben außerdem ein höheres Unfallrisiko, sie fallen als Fahrzeuglenker vermehrt auf und es besteht ein erhöhtes Straffälligkeitsrisiko.
In unserer Spezialambulanz für Erwachsene bieten wir bei Verdacht auf das Vorliegen einer ADHS eine umfassende Diagnostik an. Diese umfasst eine sorgfältige psychiatrische Anamneseerhebung, die Anwendung von Fragebogenverfahren sowie neuropsychologische Testverfahren. Ergänzt wird die Anamnese durch die Einholung von Fremdbeschreibungen (z.B. durch eine Auswertung von Grundschulzeugnissen). In begründeten Einzelfällen kann die Diagnostik noch durch Blutuntersuchungen oder bildgebende Verfahren ergänzt werden, sollten sich hieraus Rückschlüsse auf etwaige Differentialdiagnosen ziehen lassen. Wir halten uns damit an hohe methodische Standards in der Diagnostik der ADHS, die internationalen Leitlinien entsprechen.
Als universitäre Einrichtung fühlen wir uns verpflichtet, stets die besten Verfahren in Diagnose und Behandlung für unsere PatientInnen zu verwenden. Im Rahmen der ambulanten Betreuung unserer ADHS-PatientInnen besteht auch die Möglichkeit, an wissenschaftlichen Projekten mitzuwirken. Beispielsweise bieten wir die Teilnahme an Untersuchungen zu den Ursachen der ADHS an. Es ist selbstverständlich, dass dabei ethische Grundsätze, rechtliche Rahmenbedingungen und die Sicherheit der PatientInnen absoluten Vorrang vor allen anderen Interessen haben. Sollten Sie Interesse an der Teilnahme an derzeit laufenden Forschungsprojekten haben, so sagen Sie gerne Bescheid.
Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass aufgrund des hohen PatientInnenaufkommens es uns derzeit nicht möglich ist weitere PatientInnen für die medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlung in unsere Ambulanz aufzunehmen, sodass wir derzeit
nur eine Diagnostik anbieten können.
- PatientInnen über 18 Jahre mit einer in der Kindheit diagnostizierten ADHS, bei denen die Störung im Erwachsenenalter fortbesteht.
- PatientInnen über 18 Jahre, bei denen der Verdacht auf das Vorliegen einer seit der Kindheit persistierenden ADHS besteht, die in der Kindheit aber nicht diagnostiziert wurde.
Für die Anmeldung benötigen Sie ein dokumentiertes Vorscreening durch Fachpersonal z.B. anhand eines kurzen klinischen Befundberichts, notfalls auch durch den Hausarzt möglich.
Schicken Sie das Vorscreening anschließend bitte mit Ihrem Namen, Anschrift, Telefonnummer und Geburtsdatum an die E-Mail-Adresse
adhs-ambulanz@unimedizin-mainz.de. Sie erhalten dann zunächst Screeningfragebögen, die Sie bitte vollständig ausgefüllt an uns zurücksenden. Nach deren Auswertung setzen wir Sie (nach einem auffälligem Screening-Befund) auf unsere Warteliste und nehmen mit Ihnen Kontakt auf, sobald wir Ihnen einen Termin anbieten können.
Bitte beachten Sie, dass wir derzeit nur PatientInnen aus dem Großraum Mainz (ausschließlich in Rheinland-Pfalz wohnhaft) zur Diagnostik aufnehmen können. Falls dies nicht auf Sie zutreffen sollte, wenden Sie sich bitte an eine/n niedergelassene/n Psychiater/in oder eine Anlaufstelle in Ihrer Nähe.
Zur Erstvorstellung bringen sie sofern vorhanden bitte folgende Dokumente mit:
Vorbefunde von Kinder- und Jugendpsychiatern, Kinder- und Jugendärzten und Psychotherapeuten, Berichte von stationären oder teilstationären psychiatrischen oder psychosomatischen Vorbehandlungen. Schulzeugnisse oder ähnliche Dokumente aus der Kindheit.
Beim Vorstellungstermin ist ein Überweisungsschein des niedergelassenen Facharztes für Psychiatrie oder des Hausarztes für das betreffende Quartal mitzubringen.
Sprechstundenzeiten:
Nach Vereinbarung
Terminvereinbarung:
adhs-ambulanz@unimedizin-mainz.de