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Schwerpunktstation für Affektive Störungen

Station 4

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Stationszimmer: 06131 17-2409
Patiententelefon: 06131 17-2542

Aufnahmen auf unsere Station sind nach Vorstellung in unserer Ambulanz für Affektive Störungen möglich.

Team

Dr. med. Florian Müller-Dahlhaus, Oberarzt 

Dr. S. Engel, Assistenzärztin

D. Meiertoberens, Assistenzarzt

C. Jud, Stationsleitung Pflege

S. Eck, stellv. Stationsleitung Pflege

Dr. rer. nat. A. Haag, Leitende Psychologin für den Bereich Affektive Störungen

Dr. K. Baron, Dipl.-Psychologin in psychotherapeutischer Ausbildung

C. Rösner, M. Sc., Psychologe in psychotherapeutischer Ausbildung

K. Kreibich, Dipl.-Sozialarbeiterin (Sozialdienst)

Die Station 4 ist eine offene Station mit 17 vollstationären Betten und 4 teilstationären Plätzen. Der Schwerpunkt unserer Station liegt in der Behandlung von unipolaren Depressionen und bipolaren Störungen, die beide zur Gruppe der Affektiven Störungen gehören. Zudem behandeln wir auch belastungs- und stressassoziierte Störungen, wie beispielsweise Angst- und somatoforme Störungen.

Wir bieten Ihnen eine evidenzbasierte (d.h. auf Forschungsergebnissen beruhende), leitliniengerechte Behandlung nach aktuellen Standards und neuestem medizinischen Wissen. Das Behandlungsangebot umfasst eine ausführliche psychiatrische und somatische (Differential-)Diagnostik sowie eine auf den jeweiligen Patienten ausgerichtete, individualisierte multimodale Therapie. Diese schließt eine psychiatrisch spezialisierte Pflege, Pharmakotherapie, Einzel- und Gruppenpsychotherapie, Physio- und Ergotherapie sowie Beratung und Unterstützung bei psychosozialen Problemen durch unseren hauseigenen Sozialdienst ein. Zudem bieten wir in ausgewählten Fällen neuromodulatorische Verfahren wie die intranasale Gabe von Esketamin, die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) und die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) an.

Pharmakotherapie

Wir setzen Psychopharmaka verantwortungsvoll ein. Dazu gehört auch, dass nicht für jedes Symptom die Gabe eines Medikaments sinnvoll ist und einige Medikamente nur für einen begrenzten Zeitraum gegeben werden. Welche Medikamente für Sie in Frage kommen, welcher Nutzen und welche Risiken mit der Einnahme für Sie verbunden sind, sowie Änderungen der Medikation besprechen wir mit Ihnen individuell bei der Aufnahme und regelmäßig in den ärztlichen Visiten. Alle Behandlungen mit Psychopharmaka werden von regelmäßigen elektrokardiographischen (EKG) und von Laboruntersuchungen mit Kontrolle der Medikamentenspiegel im Blut begleitet.

Psychotherapie

Das Schwerpunktverfahren unserer Station ist die Interpersonelle Psychotherapie (kurz: IPT). Die IPT wurde von Gerald Klerman und Myrna Weissmann in Zusammenarbeit mit weiteren Kolleginnen und Kollegen speziell für die Behandlung depressiver Erkrankungen aus verschiedenen Therapieansätzen entwickelt. Die Wirksamkeit der IPT konnte in wissenschaftlichen Studien gezeigt werden.

Die IPT geht davon aus, dass neben genetischen und biologischen Faktoren sowie belastenden Erlebnissen in der Vergangenheit gerade auch aktuelle zwischenmenschliche Belastungen zu einer psychischen Erkrankung beitragen können. Mit zwischenmenschlichen Belastungen sind hier nicht nur Konflikte mit Anderen gemeint, sondern z.B. auch der Verlust einer wichtigen Bezugsperson, Einsamkeit oder soziale Isolation, aber auch einschneidende Lebensveränderungen, wie der Auszug der Kinder, der Verlust eines Arbeitsplatzes, der Eintritt ins Berufsleben oder der Austritt aus dem Berufsleben. Wenn Lebensumstände sich verändern, können individuelle Belastungen entstehen, die wir nicht immer alleine bewältigen können. Wir müssen unsere Rolle im Verlauf unseres Lebens teils völlig ungeplant und/oder ungewollt neu finden. Dieser Prozess benötigt manchmal auch professionelle psychotherapeutische Unterstützung. 

Neben der IPT ist unser psychotherapeutisches Angebot kognitiv-verhaltenstherapeutisch ausgerichtet. Die Behandlung erfolgt abhängig von Ihren individuellen Therapiezielen, die wir mit Ihnen zu Beginn der Therapie und im Verlauf besprechen, sowie abhängig von der gestellten Diagnose. 

Weitere Therapien

Neurostimulation

Bei Depressionen, die nicht ausreichend auf eine reguläre Behandlung ansprechen, können Neurostimulationsverfahren wie die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) oder die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) eine Behandlungsoption sein. Beide Verfahren zeigen eine hohe antidepressive Wirksamkeit bei guter Verträglichkeit.

Ketamintherapie

Die intranasale Ketamingabe ist eine seit kurzem zur Verfügung stehende Option in der stationären Behandlung von Patienten mit einer medikamentös therapieresistenten Depression. Sie zeichnet sich durch eine einfache Applikation als Nasenspray und einen schnellen Wirkeintritt aus und steht auch zur akuten Kurzzeitbehandlung über vier Wochen nach strenger Indikationsstellung bei depressiver Symptomatik zur Verfügung. Weitere Informationen zur Ketamintherapie finden Sie hier.