Forschungsschwerpunkte Flüssigkeitsmanagement und –monitoring
Die Arbeitsgruppe Flüssigkeitsmanagement und –monitoring beschäftigt sich mit dynamischen Überwachungstechniken im Rahmen eines zielgerichteten perioperativen Flüssigkeitsmanagements. Zur Wahrung der Homöostase mit dem Ziel einer optimierten Gewebeoxygenierung sind die drei hämodynamischen Komponenten Vorlast, Inotropie und Nachlast adäquat einzuschätzen. Fundamental ist der Aspekt, dass Überwachung alleine keinerlei Einfluß auf Patientensicherheit und Heilverlauf haben kann, sondern grundsätzlich mit geeigneten Behandlungsschritten zu koppeln ist.
Pulswellentransitzeit (pulse wave transit time, PWTT): ein geeigneter Parameter zur Abschätzung der Volumenreagibilität?
Aus der Physiologie ist seit langem bekannt, dass die Geschwindigkeit der Pulswelle eine effiziente Kreislauffunktion abzubilden vermag. Die sogenannte Pulswellentransitzeit besteht aus den zwei Komponenten Prä-Ejektionszeit (pre ejection period, PEP) und Gefäßtransitzeit (vessel transit time, VTT). Die beatmungsbedingte Schwankung der PEP (ΔPEP) wurde als Parameter zur Vorhersage der Volumenreagibilität beschrieben. Inwieweit PWTT Änderungen des intravasalen Flüssigkeitsstatus als Bedingung der Vorlast abzubilden vermag, ist derzeit nicht bekannt. Mit einer nicht-invasiven Untersuchung werden verschiedene Einflussfaktoren auf die Ermittlung der PWTT evaluiert, um eine maximale Treffsicherheit zur Vorhersage der Volumenreagibilität zu erreichen.
Einflußgrößen auf den Parameter Schwankung des Pulsdruckes (difference in pulse pressure, dPP)
Der dynamische Parameter Schwankung des Pulsdruckes (difference in pulse pressure, dPP) quantifiziert die beatmungsbedingte Blutdruckschwankung und gilt als wertvollster Parameter zur Einschätzung der Volumenreagibilität. Klinisch häufige Interventionen, die eine Auswirkung auf den Parameter dPP haben könnten (Periduralkatheranästhesie, Positionsänderungen des OP-Tisches, chirurgische Manipulation), werden in Beobachtungsstudien getestet. Die Auswirkungen der jeweiligen Intervention auf dPP werden erhoben und ausgewertet.
Nichtinvasive Herzzeitvolumenbestimmung
In diesem Projekt wird die neuartige Modelflow-Technologie (Abschätzung hämodynamischer Parameter mittels nicht-invasiver Errechnung der Wellenform des Aortenstroms aus einer arteriellen Blutdruckpulsation am Finger durch Simulation eines nichtlinearen, selbstlernenden Modells der Input-Impedanz) verglichen mit im klinischen Einsatz befindlichen Messtechnologien (Ösophagusdoppler, Pulmonalarterienkatheter, Pulskonturanalyse, transösophageale Echokardiographie).
Leitung
Priv.-Doz. Dr. med. Gunther Pestel Oberarzt
Tel. 06131 17-1 Fax 06131 17-6649
Universitätsmedizin Mainz Klinik für Anästhesiologie Gebäude 505, 2. OG Langenbeckstr. 1 55131 Mainz
Mitarbeiter
Dr. med. Kimiko Fukui-Dunkel
cand. med. Fabienne Goss
cand. med. Stefanie Lischker
cand. med. Wiesje Schwaderlapp
cand. med. Johannes Wirkus
Kooperationen
Prof. Dr. med. Andrea Vannucci
Washington University School of Medicine Department of Anesthesiology St. Louis, Mo, USA
Wolfgang Bartels Dr. med. Gerd Engers
Diakonie Krankenhaus Kreuznacher Diakonie Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Mainz Bad Kreuznach