Forschungsschwerpunkte Intensivmedizin
Der Fokus der Forschungsgruppe Klinische Intensivmedizin ist die Translation der Elektrischen Impedanztomographie aus der Laborforschung ans Patientenbett (Bench-to-Bedside). Darüber hinaus werden verschiedene Multicenter-Studien auf der Intensivstation durchgeführt. Im Rahmen der COVID-19 Pandemie erfolgt eine Teilnahme am Nationalen COVID-19 Forschungsnetzwerk der Universitätsmedizin (BMBF-Förderung, EVIPAN-Projekt). Weitere wissenschaftliche Aktivitäten betreffen Registeranalysen zur Qualitätssicherung (Patient Safety Initiative).Elektrische Impedanztomographie (EIT)
Die elektrische Impedanztomographie (EIT) ist ein nicht-invasives und bettseitiges Tomographieverfahren zur Messung regionaler pulmonaler Ventilation und Perfusion. Es kann klinisch angewendet werden, um Beatmungseinstellungen zu optimieren oder Maßnahmen zur Optimierung der respiratorischen Funktion zu führen. Eine Vielzahl von Labor- und Probandenstudien konnten Physiologie und Pathophysiologie der Lungenfunktion unter unterschiedlichen Bedingungen nachvollziehen und detailliert beschreiben (unter anderem in Schwerelosigkeit und Hypergravitation). Außerdem sind experimentelle Lungenmodelle mit der Methode untersucht worden. Validierungsstudien belegen die methodische Anwendbarkeit. In klinischen Studien wurden bisher verschiedene Aspekte der Beatmungseinstellung im akuten respiratorischen Versagen und der Beatmungsmedizin untersucht.
Zellfreie DNA (cfDNA)
Die Bedeutung der zellfreien DNA als Biomarker in Inflammation und Infektion wird in Kooperation mit verschiedenen Partnern untersucht. In Erprobung befindet sich auch eine automatisierte PCR-Messung. Die Forschung wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (EPI-CARE) und den Verein deutscher Ingenieure e.V. gefördert.
Künstliche Intelligenz
KI oder AI (artificial intelligence) kann in der Intensivmedizin helfen, Erkrankungen und Komplikationen frühzeitig zu erkennen, Entscheidungen zu unterstützen und große Datenmengen auszuwerten. In Kooperation mit internen und externen Partnern werden derzeit Werkzeuge entwickelt und für erste klinische Einsätze vorzubereiten.
Teilnahme an aktuellen Multicenter-Studien (Stand 02/2025)
- RE-ACTIF
- VITDALIZE
- DETECT-IVE
COVID-19 Projekte: Förderung durch das BMBF im Netzwerk Universitätsmedizin)
- Schulung von Hilfskräften (Qualitätssicherung, Evidenz überregionale schnelle Eingreiftruppe)
- ICU Support
- Pandemic Preparedness / Entwicklung Stresstest
Register-Studien (Qualitätssicherungsprojekte / Patient Safety)
- Behandlung des Vorhofflimmerns
- Nierenersatztherapie
- Qualitätsziffern
- Biomarker: PCT und BNP
- Schilddrüsenfunktionsstörung in der Intensivmedizin
- Sonographie zur Reduktion von Komplikationen von zentral-venösen Katheteranlagen
- Fraility / Gebrechlichkeit als Risikofaktor
- Antibiotic Stewardship (Therapeutic Drug Management)
- Patient Blood Management
- Komplikationen von Tracheotomie
- Auswirkung der Akutrehabilitation auf den intensivmedizinischen Heilverlauf
- Very Important Patients: Bedeutung von Frailty in der Intensivmedizin
- Einsatz künstlicher Intelligenz und erweiterter statistischer Algorithmik zum Online-Screening von Erkrankungen und zur Entscheidungsunterstützung
Kooperationen und Schnittstellen
- DIVI: ARDS-Netzwerk, AG Qualität
- DGAI: Wissenschaftliche Arbeitskeise für Intensivmedizin, für Atemweg, für Digitale Medizin und für Molekulare Medizin und TIFO-Netzwerk
- AG Experimentelle Intensivmedizin (interne Kooperation)
- AG Neuromonitoring (interne Kooperation)
- Klinisches Studienzentrum (interne Kooperation)
- EIT: Prof. Frerichs, Kiel + Prof. Adler, Ontario, Canada + Forschungsabteilung Dräger-Werke
- cfDNA: Sportmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Fraunhofer Institut Mainz, R-Bioharm Darmstadt, Bytec Eschweiler
- KI / AI: Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Studien der Universitätsmedizin Mainz (IZKS), MIC-Plattform, Datenintegrationszentrum der Universitätsmedizin Mainz, KPMG