Makula (auch gelber Fleck) ist die medizinische Bezeichnung für die Netzhautmitte, die Stelle des schärfsten Sehens. Auf der Makula wird immer das abgebildet, was wir gerade direkt "ins Auge fassen", also fixieren. Die weniger deutlich wahrzunehmenden Umgebungen des Fixierten wird auf die Netzhautbereiche außerhalb der Makula projiziert. Wir haben ein großes Gesichtsfeld, aber nur ein relativ kleiner Bildausschnitt in seinem Zentrum kann gestochen scharf sein.
Der Vergleich mit einer Fotokamera wird den sehr viel komplizierteren Vorgängen im Auge und dem Sehzentrum im Gehirn zwar nicht gerecht, doch er hilft, sie besser zu verstehen. Durch die Pupille (die Blende) und die Augenlinse (Linse der Kamera) fällt das Licht auf die Netzhaut (Film). Die Netzhaut oder Retina ist die innere der drei Schichten, die den nicht sichtbaren, größten Teil des Augapfels umgeben. Unmittelbar hinter der Netzhaut liegt die für ihre Ernährung wichtige Aderhaut, und die äußere schützende Hülle bildet die Lederhaut.
Die Netzhaut, die bei unserem Vergleich in etwa einem Film in der Kamera entspricht, enthält Millionen von Sinneszellen. Die werden von den einfallenden Lichtstrahlen gereizt, und diese Reize leitet der Sehnerv weiter zum Sehzentrum im Gehirn. Erst dort nehmen wir sie als Bilder wahr. Während der Film in der Kamera überall die gleiche Lichtempfindlichkeit hat, ist die der Netzhaut unterschiedlich.
Die Makula, der ovale, etwa 2 mm große Bezirk in der Netzhautmitte, enthält die meisten Zapfen. Das sind die empfindlichsten Sinneszellen des Auges; nur sie befähigen uns zu scharfen Bildwahrnehmungen und zum Erkennen von Farben.
Vom Rand der Makula nach außen hin nimmt der Anteil der Stäbchenzellen zu. Sie werden vor allem in der Dämmerung aktiv und ermöglichen sogar die Orientierung, wenn es nahezu dunkel ist. Die Funktion der Stäbchen bleibt von Veränderungen der Netzhaut unberührt, darum behalten Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration in aller Regel ihr Orientierungsvermögen.