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Die Gutenberg Prematurity Eye Study geht in die Nachuntersuchung!

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Dank der unermüdlichen Teilnahme von mehr als 1500 ehemaligen Neugeborenen der Unimedizin Mainz konnten wir diverse Unterschiede in der Augenmorphologie zwischen ehemaligen früh- und reifgeborenen Teilnehmern vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter feststellen. So haben wir in unserer Kohorte u.a. eine reduzierte Sehschärfe, ein vermehrtes Risiko für Schwachsichtigkeit (Schielen) sowie verschiedene Veränderungen in der Struktur des Auges (dickere zentrale Netzhaut, dünnere Nervenfaserschicht, veränderte Größenverhältnisse im Sehnerven, eine verkürzte Länge des Augapfels sowie eine größere Linsendicke) beobachtet. Für eine genauere Beschreibung unserer Ergebnisse verweisen wir an dieser Stelle auf die Sammlung in der Literaturdatenbank „Pubmed“ (englischsprachig).

 Die genannten Auffälligkeiten möchten wir nun mithilfe einer Nachuntersuchung im weiteren Verlauf beobachten, um sowohl die Sehschärfenentwicklung im Kindes- und Jugendalter als auch die Auswirkungen der veränderten Morphologie des Auges auf die Entwicklung altersbedingter Erkrankungen wie der Makuladegeneration und dem grauen und grünen Star genauer beurteilen zu können.

 Deshalb laden wir 5 Jahre nach der Erstuntersuchung alle Teilnehmer der Gutenberg Prematurity Study und Gutenberg Prematurity Study Young erneut zu einer Untersuchung und Befragung in der Augenklinik ein. Wir freuen uns sehr über jeden Teilnehmer, der uns dabei hilft, die Auswirkungen der Frühgeburtlichkeit auf die Augen im weiteren Lauf des Lebens zu untersuchen und hoffen, damit die zukünftige Versorgung der Frühgeborenen auch im späteren Lebensalter verbessern zu können.

Bis hoffentlich ganz bald!

Ihr Gutenberg Prematurity Eye Study Team

 

PD Dr. med. Achim Fieß:
"Besonders extrem frühgeborene Kinder haben ein erhöhtes Risiko für eine reduzierte Sehschärfe und Erblindung im Kindes- und Jugendalter. Es ist bislang jedoch völlig unklar, wie sich gerade extreme Frühgeburtlichkeit auf die langfristige Augenentwicklung im Erwachsenenalter auswirkt. Mit der "Gutenberg Prematurity Eye Study" haben wir erstmals die Möglichkeit die Langszeitauswirkungen auf die Augenentwicklung anhand der größten augenärztlichen Frühgeborenenkohorte weltweit zu untersuchen.“

 

Univ.-Prof. Dr. med. Alexander K. Schuster:
"Erkrankungen zum Zeitpunkt der Geburt verursachen großes Leid in der Familie und stellen auch für das Gesundheitssystem eine Herausforderung dar. Forscherinnen und Forscher aus der "Gutenberg Prematurity Eye Study" wollen verstehen, inwieweit Frühgeburtlichkeit eine Auswirkung auf die Entwicklung von Augenerkrankungen hat und Möglichkeit finden, diesen vorzubeugen."