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AG Geschke / Heinrich

Versorgungsforschung Geronto- und Neuropsychiatrie

Leitung

Dr. med. Katharina Geschke
Dr. med. Katharina Geschke
Funktionen:

Oberärztin

Qualifikationen:

Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie

Weitere Informationen

Stellvertretende Leitung

Dr. med. Isabel Heinrich
Dr. med. Isabel Heinrich
Funktionen:

Funktionsoberärztin, Gedächtnisambulanz;

Qualifikationen:

Fachärztin für Neurologie


Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

  • Arold
  • Becker
  • Bittorf
  • Darwiesh
  • Düben
  • Gauch
  • Gerigk
  • Kerber
  • Köb
  • Negwer
  • Wendtland

Kurzbeschreibung der Arbeitsgruppe

Diagnostik und Behandlung geronto- und neuropsychiatrischer Störungen entsprechen in der Primärversorgung oft nicht den Leitlinien. Methoden zur Prävention dieser sowie eine qualitativ hochwertige Diagnostik, Versorgung und Behandlung, die den oft komplexen Bedürfnissen dieser Patienten und deren Angehörigen gerecht werden, sind erforderlich und Ziel unserer Forschungsvorhaben.

Hierbei ist oft eine besondere Fachkompetenz und interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen und die Einbeziehung verschiedener Berufsgruppen notwendig.

Forschungsschwerpunkte

Verbesserung der Frühdiagnostik geronto- und neuropsychiatrischer Erkrankungen

Die Mehrzahl der dementiellen Syndrome beruhen auf einer Alzheimer- bzw. vaskulären Pathologie.

Dennoch sind ca. 20% aller dementiellen Syndrome auf eine seltene neurodegenerative Erkrankung zurückzuführen. Hierzu zählen u. a. die Alzheimer-Erkrankung mit frühem Beginn, die primär progredienten Aphasien (PPA), die behaviorale Variante der frontotemporalen Lobärdegeneration, die atypischen Parkinsonsyndrome, die posteriore kortikale Atrophie und die Huntington-Erkrankung.

Eine differenzierte interdisziplinäre differentialdiagnostische Einordnung seltener neuropsychiatrischer Symptome ist entscheidend um Frühinterventionen bzw. prophylaktische Maßnahmen anbieten zu können. Wie dies verbessert werden kann, ist Ziel einiger unserer Forschungsvorhaben.

Verbesserung der Behandlung geronto- und neuropsychiatrischer Erkrankungen

Lebensstil- und psychosoziale Interventionen haben bereits in zahlreichen Studien präventive und therapeutische Wirksamkeit bei psychiatrischen Erkrankungen im Alter und bei neuropsychiatrischen Erkrankungen zeigen können. Insbesondere können Interventionen den kognitiven Abbau verzögern und durch eine rechtzeitige Behandlung von Depressionen Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf einer Demenz bzw. auf das Risiko, eine Demenz zu entwickeln, haben.

Psychosoziale und psychoedukative Interventionen, Selbsthilfegruppen, Multikomponenten-Interventionen und gemeinsame positive Aktivitäten sind für pflegende Zugehörige und für Menschen mit Demenz von Vorteil. Nicht-pharmakologische Interventionen scheinen wirksamer als pharmakologische Interventionen zu sein, um Aggression und Unruhe bei Menschen mit Demenz zu reduzieren.

Auch die im Vordergrund stehenden sprachlichen und behavioral-emotionalen Symptome und der Erkrankungsbeginn meist vor dem 65.LJ bei Patienten mit seltenen neurodegenerativen Erkrankungen, bedürfen spezialisierter Therapieangebote. Diese sind bislang kaum etabliert und werden von uns entwickelt und untersucht.

Dennoch werden diese Interventionen im klinischen Alltag in der Regel nicht eingesetzt. Methoden zur Prävention psychiatrischer Störungen im Alter sowie eine qualitativ hochwertige Versorgung und Behandlung, die den oft komplexen Bedürfnissen dieser Bevölkerungsgruppe gerecht wird, sind erforderlich und Ziel unserer Forschungsvorhaben.

Aktuelle Projekte

  • SET im Akutkrankenhaus: Durchführung und Evaluation der Selbst-Erhaltungstherapie nach Romero auf der gerontopsychiatrischen Akutstation

  • „Delir-sensible UM“: Umsetzung und Evaluation eines Delir-Konzeptes in der gesamten Universitätsmedizin in Zusammenarbeit mit dem Vorstand und der Servicestelle Demenz

  • Duale Lotsenstruktur zur Abklärung unklarer Diagnosen in Zentren für Seltene Erkrankungen / ZSE-DUO, Innovationsfond, 2018-2023: https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/zse-duo-duale-lotsenstruktur-zur-abklaerung-unklarer-diagnosen-in-zentren-fuer-seltene-erkrankungen.176

  • Entwicklung und Evaluation störungsspezifischer und manualisierter logopädischer Gruppentherapien für Patient:innen mit Primär Progredienter Aphasie in einer frühen sowie in einer fortgeschrittenen Krankheitsphase

  • Entwicklung und Evaluation eines manualisierten psychotherapeutischen und – edukativen Gruppentherapieprogramm für Patient:innen mit früher Primär Progredienter Aphasie und deren Angehörige

  • Entwicklung und Evaluation eines manualisierten psychotherapeutischen und – edukativen Gruppentherapieprogramm für Patient:innen mit Chorea Huntington und deren Angehörige

  • Entwicklung von Empfehlungen zur logopädischen Differential-Diagnostik bei Primär Progredienter Aphasie

  • Evaluation und Empfehlungen zur telemedizinischen Diagnostik unter Nutzung des Szenario Tests bei Primär Progredienter Aphasie

  • Untersuchung des Selbstratings der Depressivität (GDS-30) bei Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung im Vergleich zum Fremdrating (MADRS)

  • Erfassung der Erfahrungen niedergelassener Fachärzt:innen für Psychiatrie und Psychotherapie/ Neurologie in der Diagnostik und Therapie dementieller Syndrome bei frontotemporaler Lobärdegeneration (online-survey)

  • Untersuchung der Versorgungs-Situation, der Probleme und gelungenen Lösungen im Bereich der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung in der COVID-19-Pandemie, egePan - Covid-Ψ - ambulante Versorgung im Nationalen Netzwerk Universitätsmedizin http://egepan.de/ (in Kooperation mit der AG Wiegand/Hölzl)

  • Funktionelle gastrointestinale Symptomatik bei Patient:innen mit einem dementiellen Syndrom bei Alzheimer Erkrankung (in Kooperation mit der AG Endres)

  • Beteiligung an der Gutenberg Long COVID Studie (GLC): http://www.gutenberg-longcovid.de/

  • Beteiligung an der Gutenberg Gesundheitsstudie (GHS): http://www.gutenberg-gesundheitsstudie.de/

Ausgewählte Publikationen

Geschke, K., Scheurich, A., Schermuly, I., Laux, N., Böttcher, A., & Fellgiebel, A. (2012). Hausarztbasierte Demenzversorgung: Effektivität früher psychosozialer Beratung der Angehörigen. DMW-Deutsche Medizinische Wochenschrift, 137(43), 2201-2206.

Geschke, K., Fellgiebel, A., Laux, N., Schermuly, I., & Scheurich, A. (2013). Quality of life in dementia: impact of cognition and insight on applicability of the SF-36. The American Journal of Geriatric Psychiatry, 21(7), 646-654.

Heinrich, I. (2016). Huntington-Erkrankung: Psychische Symptome sind bereits in der Prodromalphase zu beobachten. InFo Neurologie & Psychiatrie, 22(12).

Michels S., Buchholz HG., Rosar F., Heinrich I., Hoffmann MA., Schweiger S., Tüscher O., Schreckenberger M. (2019). 18F-FDG PET/CT: an unexpected case of Huntington's disease. BMC Neurol. 19(1):78.

Wolf, D., Rhein, C., Geschke, K., & Fellgiebel, A. (2019). Preventable hospitalizations among older patients with cognitive impairments and dementia. International Psychogeriatrics, 31(3), 383-391.

Geschke, K., Weyer‐Elberich, V., Mueller, A. K., Binder, H., & Fellgiebel, A. (2019). Feasibility and utility of a cognitive screening for risk stratification in hospitalized older patients. International Journal of Geriatric Psychiatry, 34(4), 588-593.

Romero, B., & Geschke, K. (2019). Selbsterhaltungstherapie für Menschen mit Demenz. InFo Neurologie & Psychiatrie, 21(3), 28-33.

Linnemann, A., Hilsenbek, M. M., Lelieveld, I., Geschke, K., Wolf, D., & Fellgiebel, A. (2020). Comparison of psychosocial and medical characteristics of patients with dementia and their primary informal caregivers between inpatient and day clinic treatment. Dementia, 19(3), 606-617.

Ludolph, P., Stoffers-Winterling, J., Kunzler, A. M., Rösch, R., Geschke, K., Vahl, C. F., & Lieb, K. (2020). Non-Pharmacologic Multicomponent Interventions Preventing Delirium in Hospitalized People. Journal of the American Geriatrics Society, 68(8), 1864–1871.

Fancourt, D., Geschke, K., Fellgiebel, A., & Wuttke-Linnemann, A. (2020). Lifetime Musical Training and Cognitive Performance in a Memory Clinic Population: A Cross-Sectional Study. Musicae Scientiae. Online first. doi: 10.1177/1029864920918636

Geschke, K., Weyer-Elberich, V., Binder, H., & Fellgiebel, A. (2020). Screening for Cognitive Impairment in Hospitalized Older Patients. The Journal of Gerontopsychology and Geriatric Psychiatry. Online first. doi: 10.1024/1662-9647/a000253

Geschke, K., Wuttke-Linnemann, A., & Fellgiebel, A. (2020). Pflegende Angehörige im Fokus. NeuroTransmitter, 31(7-8), 28-31.

Geschke, K. (2020). Klinische Versorgung des Delirs. InFo Neurologie & Psychiatrie, 22(10), 46-52.

Geschke, K., Wangler, J., Wuttke-Linnemann, A., Jansky, M., & Fellgiebel, A. (2021). Unterstützung für Hausärzte und Betroffene: Optimierte ambulante Demenzversorgung im Rheinländ-Pfälzischen Innovationsfonds-Projekt DemStepCare. Zeitschrift für Allgemeinmedizin, 97(3), 120-124.

Romero, B., & Geschke, K. (2021) Selbst bei Demenz: Verluste, individuelle Anpassungsmechanismen und psychosoziale Unterstützungsmöglichkeiten. Psychotherapie im Alter, 69(18), 57-69.

Bablok, I., Binder, H., Stelzer, D., Kaier, K., Graf, E., Wangler, J., Jansky, M., Löhr, M., Schulz, M., Kockläuner, M., Geschke, K., Wuttke-Linnemann, A., Fellgiebel, A., Farin, E., & study group DemStepCare (2021). Primary dementia care based on the individual needs of the patient: study protocol of the cluster randomized controlled trial, DemStepCare. BMC geriatrics, 21(1), 222. doi.org/10.1186/s12877-021-02114-z