Durchführung der EKT
Vor der Durchführung wird jeder Patient ausführlich über Prognose, Risiken, Nebenwirkungen und Prozedere aufgeklärt. Jeder Patient einschliesslich der Angehörigen erhält ausreichend Gelegenheit für Rückfragen. Vor der ersten Durchführung erfolgt wie bei einer OP-Vorbereitung eine umfassende internistische, neurologische und anästhesiologische Voruntersuchung. Ein Facharzt für Anästhesie (Narkosearzt) klärt gesondert über die i.R. der Behandlungsserie mehrfach durchzuführende Kurznarkose auf. Für eine ausreichende Wirksamkeit sind im Regelfall 6-12 Behandlungen notwendig. Üblicherweise erfolgen 2-3 Behandlungen pro Woche. Bei jeder Behandlung ist ein speziell geschultes Team anwesend (Facharzt für Psychiatrie, Facharzt für Anästhesie, KrankenpflegerInnen), die Behandlungen finden in einem speziell dafür ausgestatten Behandlungsraum in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie statt. Nach Einleitung der Narkose schläft der Patient für ca. 10 Minuten. In dieser Zeit erfolgt eine kurzzeitige medikamentöse Muskelentspannung. Die Atmung wird dabei durch den Facharzt für Anästhesie überwacht und durch Maskenbeatmung (keine Intubation) unterstützt. Anschließend wird vom behandelnden Psychiater durch elektrische Stimulation im Bereich des Kopfes und über wenige Sekunden ein epileptischer Anfall ausgelöst. Der Anfall selbst ist durch die zuvor eingeleitete Muskelentspannung meist kaum zu sehen, die Dauer des Anfalls wird durch die EEG-Aufzeichnung (Elektroencephalogramm) überwacht; sie beträgt üblicherweise ca. 30-90 Sekunden. Nur kurze Zeit nach dem Ende des Anfalls erwachen die Patienten wieder, es folgt eine kurze Überwachungsphase im Behandlungsraum sowie eine weitere Überwachung auf der Krankenstation. Da die Behandlungen morgens durchgeführt werden, können die Patienten zum Mittag aufstehen und an den folgenden Mahlzeiten und ihrem üblichen Therapieprogramm teilnehmen.