Der Glaukomforschungspreis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) wurde 2023 anteilig an Jeff Kristian Nzogang Fomo (Mainz) und Dr. med. Jasmin Rezapour (Mainz) verliehen. Der Glaukomforschungspreis ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert und wird von der Firma Santen gestiftet.
Herr Nzogang Fomo promoviert seit 2019 als PhD Student an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in der Experimentellen Ophthalmologie unter Prof. Franz Grus zum Thema „Charakterisierung und Identifizierung neuer immunbezogener Biomarker als attraktive Strategie für die Diagnose und Behandlung des Glaukoms“. Diesen Preis erhält er anteilig für das Paper „Synthetic antibody-derived immunopeptide provides neuroprotection in glaucoma through molecular interaction with retinal protein histone H3.1“, welches in "Frontiers of Medicine" publiziert wurde. In dieser Arbeit konnte Herr Fomo zeigen, dass spezifische Protein-Peptid-Interaktionen die epigenetische Funktion von Histonen (HIST1H3A) beeinflussen. Diese üben daraufhin neuroprotektiven Mechanismus auf retinale Ganglienzellen aus. Neuroprotektive Mechanismen zu verstehen, ist eines der großen Lücken in der Behandlung des Glaukoms, weswegen die Ergebnisse dieser Arbeit neue Hoffnungen schüren. Epigenetik ist ein neues Feld in der Glaukomentstehung und Behandlung, welches hier bereits erfolgreich aufgegriffen wurde.
Frau Dr. Rezapour studierte an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz von 2008 bis 2014 Humanmedizin nach einem Jahr der Psychologie und legte im Jahr 2015 Ihre Promotion ab, bevor sie anschließend Ihre Assistenzarztzeit in der Augenklinik der Universitätsmedizin Mainz begann. Zwischen 2019 und 2021 erhielt sie ein DFG-Fellowship an das Hamilton Glaucoma Center, Shiley Eye Institute in San Diego, USA und widmete sich weiter dem Forschungsprojekt „Ist es Myopie oder Glaukom“ unter der Betreuung von Professorin Linda Zangwill. In der vorgelegten, preisgekrönten Arbeit untersuchte sie makuläre, strukturelle und vaskuläre Veränderungen bei glaukomatösen Patienten mit Myopie in dem Paper „Macula structural and vascular differences in glaucoma eyes with and without high axial myopia“. Sie fand, dass vor allem die Ganglienzellschichtdicke zum Beurteilen des Glaukoms bei Patienten mit axialer Myopie genommen werden kann und sollte. Das Manuskript wurde im "British Journal of Ophthalmology" publiziert.
Wir gratulieren den Mainzer Preisträgern ganz herzlich zu diesen hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen.
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Die Augenklinik der Universitätsmedizin belegt im aktuellen Forschungsranking der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft Spitzenplätze. Eine Erhebung unter 44 Forschungseinrichtungen in Deutschland ergab, dass Mainz bei dem Impact der wissenschaftlichen Veröffentlichungen im Ranking Platz 2 belegt, bei den klinischen Studien Platz 1 und ebenso bei der Anzahl der abgeschlossenen Promotionen im Jahr 2022. Damit wird eine jahrelange erfolgreiche Forschungsentwicklung fortgeführt. Hauptthemen der in der Augenheilkunde verfolgten Forschungsthemen sind die Glaukomerkrankungen, die altersabhängige Makuladegeneration, die Auswirkung von Frühgeburtlichkeit auf das Sehsystem sowie die Altersveränderungen und Alterserkrankungen des Auges. Diese Forschungsthemen werden begleitet von klinischen Schwerpunkten, wobei die Mainzer Augenklinik eine der größten Augenkliniken in Deutschland ist.
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Die Universitätsmedizin Mainz vergibt im Rahmen ihres Frauenförderungsprogramms jährlich den Dagmar Eißner - Förderpreis für Nachwuchswissenschaftlerinnen. Prämiert werden wissenschaftliche Arbeiten, die durch Veröffentlichung(en) im vorhergehenden Jahr (publiziert oder zur Publikation angenommen) belegt sind.
Wir freuen uns deshalb ganz besonders, dass unsere Mitarbeiterin Frau Dr. Jasmin Rezapour (Augenklinik und Poliklinik) für ihre Arbeit „Comparison of Optic Disc Ovality Index and Rotation Angle Measurements in Myopic Eyes Using Photography and OCT Based Techniques“ dieses Jahr mit dem Dagmar Eißner - Förderpreis ausgezeichnet wurde.
Der Preis ist insgesamt mit 3.000 € dotiert. Die Ausschreibung ist beschränkt auf Wissenschaftlerinnen der Universitätsmedizin Mainz, die zum Zeitpunkt der Bewerbung das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, wobei Kindererziehungszeiten, Pflegezeiten oder andere Lebensumstände analog zu den DFG-Richtlinien berücksichtigt werden. Die Ausschreibung wird am Anfang eines Jahres durch den Wissenschaftlichen Vorstand veröffentlicht.