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Ketamintherapie

Bei bestimmten Formen depressiver Erkrankungen, die nicht ausreichend auf die Behandlung ansprechen, bieten wir ergänzend zur Behandlung mit Medikamenten und Psychotherapie eine Therapie mit Esketamin, dem antidepressiv wirksamen Anteil von Ketamin an. Ketamin wird in der Medizin (in höherer Dosierung) seit längerem als Narkosemittel eingesetzt. Sein Einsatz als Antidepressivum in der Psychiatrie ist hingegen relativ neu. Wie genau die antidepressive Wirkung zustande kommt, ist bisher nicht geklärt. Wahrscheinlich spielen mehrere Prozesse im Gehirn zusammen, die durch eine vorübergehende Veränderung im Glutamat-Haushalt ausgelöst werden.

Durchführung

Bei der Ketamintherapie wird Esketamin als Nasenspray verabreicht. Dies erfolgt in einem ruhigen Setting über etwa eine dreiviertel Stunde. Währenddessen und danach werden Sie von geschultem Personal überwacht mit Messung des Blutdrucks, der durch die Einnahme vorübergehend erhöht sein kann. Die Behandlung erfolgt in einer Serie von 8 Behandlungen über einen Zeitraum von 4 Wochen.

Risiken und Nebenwirkungen

Kurz nach Gabe des Medikaments können vorübergehend psychische Nebenwirkungen auftreten, wie das Gefühl von sich selbst, eigenen Gedanken, Gefühlen und der Umgebung abgespalten zu sein (Dissoziationen). Daher sollte beispielsweise bei neben der Depression bekannten Panikattacken die Indikation zurückhaltend gestellt werden Daneben können körperliche Nebenwirkungen wie Schwindelgefühl (Drehschwindel), Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, ein verändertes Geschmacksempfinden oder ein vermindertes Empfinden oder eine verminderte Empfindlichkeit im Mundbereich, Müdigkeit und ein erhöhter Blutdruck auftreten.