DFG-Graduiertenkolleg Life Sciences - Life Writing
Grenzerfahrungen menschlichen Lebens zwischen biomedizinischer Erklärung und lebensweltlicher Erfahrung
Leitung
Univ.-Prof. Dr. Norbert W. Paul (Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin)
Univ.-Prof. Dr. Mita Banerjee (Department of English and Linguistics Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Kontakt
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin
Am Pulverturm 13
55131 Mainz
Tel.: 06131/17-9538
Fax: 06131/17-9479
Web:
http://www.grk.lifesciences-lifewriting.uni-mainz.deKooperation
Eine Liste aller GRK-Mitglieder finden sie auf der Website des GRK unter:
https://www.grk.lifesciences-lifewriting.uni-mainz.de/people/faculty/.
Förderung
Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG Laufzeit
01.04.2014 bis 31.03.2024
Weitere Informationen für Stipendiaten
Für tiefergehende Informationen besuchen Sie die Website des GRK unter:
http://www.grk.lifesciences-lifewriting.uni-mainz.de
Kurzbeschreibung
Spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind die Lebenswissenschaften zentral für unser Verständnis von der Welt und dafür, was es bedeutet, Mensch zu sein.
Die Einbettung des Menschen in einen soziokulturellen Kontext einerseits und in eine Sphäre der Materialität andererseits hat historisch die Differenzierung der Wissenschaften in Natur- und Geisteswissenschaften (später die Lebenswissenschaften) Sozial- und Kulturwissenschaften beflügelt.
In der Biomedizin, die mit wissenschaftlichen Methoden das menschliche Leben erklärt und erhält, hat sich aus der Suche nach rationalen Begründungen für Entscheiden und Handeln ein deutlicher Fokus auf naturwissenschaftliche Erklärungsmodelle als dominante Perspektive auf den Menschen als Organismus ergeben. Im Kontrast dazu haben sich die Geistes- und Kulturwissenschaften ebenfalls seit etwa Mitte des 20. Jahrhunderts verstärkt mit der Rolle des Individuums und seiner vielfältigen Zugänge zur Welt befasst.
Der Umstand, dass durch neue Möglichkeiten der Biomedizin gleichzeitig neue Grenzerfahrungen menschlichen Lebens hervorgebracht wurden (von der technologisch assistierten Reproduktion bis zum intensivmedizinisch begleiteten Sterben) hat die Geistes- und Kulturwissenschaften nachgerade aufgefordert, komplementäre Zugangsweisen zu diesen Grenzerfahrungen zu erschließen. Daraus haben sich augenscheinliche Gegensätze und Dichotomien konkurrierender Perspektiven auf den Menschen ergeben, die in dieser Schärfe nicht in der Sache gerechtfertigt sind.
Ziele des Forschungsprogramms
Das Forschungsprogramm des GRK zielt auf die Entwicklung gemeinsamer methodischer Zugänge zu in Life Sciences und Life Writing etablierten Gegenstandsbereichen menschlicher Grenzerfahrungen. Das Graduiertenkolleg geht von der These aus, dass sich lebenswissenschaftliche und biomedizinische Erklärungen wie auch geistes- und kulturwissenschaftliche Zugänge zum Menschen und seiner Lebenswirklichkeit dem gleichen Gegenstand von unterschiedlichen Seiten nähern.
Geht man davon aus, dass Life Sciences und Life Writing als je spezifische narrative Praktiken verstanden werden können, in denen die Bedeutung jeder Erklärung und Modelle in hohem Maße durch die Art und Weise der Narrativierung von empirischen Befunden, Erklärungen und Erfahrungen abhängig ist, ergibt sich ein Ansatz für die Schaffung gemeinsamer methodischer Zugänge zum Menschen in seiner Lebenswelt. Gegenstand des Projekts ist somit die Untersuchung von Grenzerfahrungen menschlichen Lebens, die in besonderer Weise zur Erklärung und zum Handeln herausfordern.