Inflammation und gesteigerte Gerinnungsneigung stehen miteinander in engem Zusammenhang. Patienten mit akuten oder chronischen entzündlichen Erkrankungen erleiden häufiger thromboembolische Ereignisse als gesunde Personen. Dass Monozyten, Neutrophile und Thrombozyten miteinander in Verbindung stehen und miteinander kommunizieren, wurde bereits für die Initiierung und Amplifizierung der tiefen Venenthrombose (deep vein thrombosis – DVT) beschrieben. Es wurde beschrieben, dass die Entwicklung der arteriellen Thrombose durch Makrophagen, die Interleukin-6 (IL-6) produzieren, beschleunigt wird was zu einer verminderten Gerinnungszeit in Tissue-Factor (TF) getriggerten Thrombose-Modellen führt. IL-6 ist das wichtigste Neutrophilen-stimulierende Zytokin und wird von Monozyten, Makrophagen, Fibroblasten, Endothelzellen und zum Teil auch Neutrophilen selbst produziert. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Verbindung von Inflammation, Gerinnung und Thrombose. Mit dem vorliegenden Arbeitskonzept möchten wir testen, ob IL-6, wenn es von myelomonozytären Zellen überexprimiert wird, zu einer gesteigerten Thrombus-Bildung führt – und ob es im Gegenzug zu einer geringeren Thrombose-Neigung kommt, wenn die myelomonozytären Zellen nicht auf IL-6 reagieren können. Des Weiteren würden wir gerne untersuchen, ob anti-IL6 Behandlung die Thrombusbildung reduziert und die Plättchen-Aktivierung reduziert. Da IL-6 v.a. über den Weg des „Transsignalings“ (alternativer IL-6 Weg) auf Thrombozyten wirkt, würden wir gerne evaluieren, ob es zu einer geringeren Thrombus-Bildung in Mäusen kommt, die nicht über den alternativen IL-6 Aktivierungs-Weg verfügen. Ein besseres Verständnis und Verstehen der Rolle von IL-6 in dem Zusammenspiel von Monozyten / Makrophagen, neutrophilen Granulozyten sowie Thrombozyten könnte den Weg zu neuen Therapie-Optionen erleichtern, die die Entwicklung, das Wiederkehren und die Chronifizierung von Thrombosen verhindern sollen.