Mit Dr. Michael Kloth (Pathologie), Dr. Lea Sophie Penzkofer (Chirurgie) und Dr. Fabian Stöhr (Radiologie) starteten im Januar 2020 die ersten drei Clinician Scientists im Else Kröner-Forschungskolleg - und beendeten ihr Fellowship zum Dezember 2022.
Sieben weitere Kollegiat:innen schlossen sich in 2021 an: Dr. Simon J. Gairing, Dr. Maurice Michel, Dr. Kateryna Shmanko und Dr. Eva Maria Schleicher aus der I. Medizinischen Klinik; Dr. Tiemo Gerber und Dr. Dirk Ridder aus dem Institut für Pathologie sowie Dr. Lukas Müller (Radiologie).
Im Rahmen der zweiten Förderperiode starteten Dr. Andreas Kommer und Dr. Wolfgang Maximilian Kremer aus der I. Medizinischen Klinik im Januar 2023 ihr Fellowship.
Der Schwerpunkt der Forschungsarbeit von Dr. Simon J. Gairing (I. Medizinische Klinik und Poliklinik) liegt auf der Identifizierung von immunologischen Biomarkern zur Vorhersage des Ansprechens auf eine Immuntherapie von Patienten mit inoperablem Leberkrebs (Hepatozelluläres Karzinom). Ziel ist es, anhand von Transkriptom- und Mutanom-Analysen Biomarker-basierte Algorithmen zur besseren Risiko-Abschätzung von Patient:innen mit inoperablem Leberkrebs zu etablieren.
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(MP4 , 111,7 MB)
Im Fokus der Forschungsarbeit von Dr. Tiemo Gerber (Institut für Pathologie) stehen Zell-Zell-Verbindungen von Gallengangskarzinomen. Dafür wird ein umfassendes Kollektiv von Gewebeproben erstellt (sogenannter Tissue-Microarray) und die Zell-Verbindungsproteine E- und N-Cadherin vergleichend mit anderen Biomarkern immunhistochemisch dargestellt. Diese Analysen könnten die feingewebliche Unterscheidung zwischen primär in der Leber entstandenen Gallengangskarzinomen und Metastasen anderer Tumoren verbessern. Ferner soll die Rolle der Zell-Zell-Verbindungen hinsichtlich der Progression, also der Invasion und Metastasierung, von malignen Tumoren weiter aufgeklärt werden.
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(MP4 , 93,1 MB)
Die Forschung von Dr. Maurice Michel (I. Medizinische Klinik und Poliklinik)) konzentriert sich auf die Evaluation Tumormetabolismus-assoziierter Signalwege als neue Biomarker in der Diagnostik und Therapie hepatobiliärer Tumore, insbesondere des Gallengangskarzinoms (Cholangiozelluläres Karzinom). Ziel ist es, den Einfluss von Stoffwechselwegen auf die Immunantwort von Immuncheckpoint-Inhibitoren zu untersuchen und die Entstehung von Resistenzmechanismen gegenüber systemischer Therapie zu analysieren.
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Die Forschungsarbeit von Dr. Lukas Müller (Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie) zielt darauf ab, die prognostische Rolle der "Body Composition"-Parameter (Muskelmasse, viszerales Fettgewebe, subkutanes Fettgewebe etc.) für Patient:innen mit Leberkrebs zu untersuchen und die quantitative Erfassung dieser Parameter zu standardisieren. Grundlage hierfür soll die Etablierung einer KI-basierten, automatisierten Detektion anhand von radiologischen Bilddatensätzen sein.
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Dr. Eva Maria Schleicher beschäftigt sich mit der Interaktion von Leber und Niere hinsichtlich einer häufigen Komplikation bei Patient:innen mit HCC und Leberzirrhose - der akuten Nierenschädigung. Anhand des bereits sehr gut etablierten HCC-Registers werden zunächst vorhandene Daten hinsichtlich akuter Nierenschädigungen untersucht. Außerdem soll der Frage nachgegangen werden, ob und wann eine Nierenersatztherapie sinnvoll sein kann und welcher prognostische Einfluss auf das Gesamtüberleben und Management von bereits systemtherapierten Patientinnen mit HCC und Leberzirrhose abgeleitet werden kann. Mithilfe von experimentellen und klinischen Untersuchungen von Biomarkern im Urin und Blut soll ein allgemeingültiger Ansatz zum klinischen Management von akuten Nierenschädigungen und Unterschiede in deren Ätiologie erforscht werden. Diese Erkenntnisse sollen im besten Fall eine neue Therapieoption nach sich ziehen.
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In der Forschungsarbeit von Dr. Kateryna Shmanko (I. Medizinische Klinik und Poliklinik) wird der Frage nachgegangen, welche Mechanismen hinter dem schlechten Überleben der Patienten mit einem Leberzellkrebs (hepatozelluläres Karzinom, HCC) und maligner Pfortaderinfiltration (PVTT) stehen. Vom besonderen Interesse ist die Korrelation zwischen dem Grad der Pfortadertumorinfiltration, der Therapie und dem Überleben bei Patient:innen mit einem HCC. Es soll retrospektiv untersucht werden, von welcher Therapie die Patienten in Abhängigkeit vom Ausmaß der Infiltration profitiert haben. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zum besseren Verständnis der Ursachen der schlechteren Prognose der Patienten mit HCC und PVTT sowie zu individualisierten Therapieentscheidungen unter Berücksichtigung des Ausmaßes der Pfortadertumorinfiltration beitragen.
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Ziel der Forschungsarbeit von Dr. Andreas Kommer ist es anhand von Registerdaten und histopathologischen Proben Risikofaktoren, Pathomechanismen und Prognosekriterien für das Immuncheckpoint-Inhibitor assoziierte Nierenversagen bei Patient:innen mit Lebertumoren zu erarbeiten. Anschließend sollen die Erkenntnisse prospektiv verifiziert und ein Diagnose- und Behandlungsalgorithmus erarbeitet werden. In einem weiteren Projekt soll die Effektivität der Peritonealdialyse im Vergleich zur Hämodialyse bei Patient:innen mit hepatorenalem Syndrom untersucht werden.
Die Forschungsarbeit von Dr. Wolfgang Maximilian Kremer (I. Medizinische Klinik und Poliklinik) beschäftigt sich mit der sonographischen und serologischen Messung von Sarkopenie als Einflussfaktor auf den Verlauf von hepato-onkologischen Erkrankungen. Ziel ist es, durch eine gezielte, patientenorientierte Intervention die Prognose und das Outcome von Patient:innnen zu verbessern.
Die Forschungsarbeit von Dr. Michael Kloth (Institut für Pathologie) beschäftigt sich mit der Charakterisierung von kolorektalen Lebermetastasen und deren häufig auftretenden Therapieresistenz. Seine Analysen während des Fellowships haben zu einer multimodalen Charakterisierung des klinischen Einflusses von Therapie-assoziierten immunologischen Veränderungen in kolorektalen Lebermetastasen geführt (vgl. Ulmer B et. al., NPJ Syst Biol Appl. 2022; Lang H et. al., Ann Transl Med. 2021; Lang H et. al., Ann Surg. 2021 und Lang H et. al., Ann Surg. 2019).
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Die Forschungsarbeit von Dr. Lea Penzkofer (Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie) beschäftigt sich mit der Etablierung neuer Grenzen und Prognosemarker bei der chirurgischen Therapie des hepatozellulären Karzinoms (HCC). Die Ergebnisse einer Auswertung zeigten, dass Resektionen in Leberzirrhose nach angemessener Patientenselektion und einer Begrenzung des Operationsumfangs sicher durchführbar sind (vgl. Penzkofer et. al., Zentralbl Chir, 2022). In einer Untersuchung zu HCC in Nicht-Zirrhose konnte nachgewiesen werden, dass die chirurgische Therapie auch bei ausgedehnten Tumoren mit einer vergleichsweise geringen postoperativen Mortalität und einem guten Langzeitüberleben einhergeht (vgl. Penzkofer et. al., J Clin Med, 2022).
Die sich in Arbeit befindenden Projekte sollen langfristig weitergeführt werden. Zudem sind bereits neue Projekte, die sich vermehrt auch auf die verschiedenen malignen Tumoren des hepatobiliären Formenkreises beziehen, in Planung.
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Dr. Fabian Stöhr (Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie) analysierte bereits vielfach vorhandene CT- und MRI-Bilddaten von Leberzellkarzinomen mittels der neuartigen Radiomics-Methode. Anhand dieser Daten gelang es, ein Radiomics-Modell zur Vorhersage einer makrovaskulären Infiltration bei Patienten mit HCC zu entwickeln, um die Therapie in Zukunft individualisierter gestalten zu können (vgl. Stoehr F. et al., Cancers, 2022). Nach Abschluss dieses Projekts wird nun ein weiterer Fokus auf die Entwicklung, Implementation und Evaluation von sogenannten „Imaging Biomarkern“ gelegt. Somit soll eine Risikobewertung für Leberkrebspatient:inen entwickelt und deren Behandlungserfolg bewertet werden.
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(MP4 , 106,0 MB)
Dr. Dirk Ridder (Institut für Pathologie) beschäftigte sich mit den molekularen Mechanismen, die zur Entwicklung chronisch-entzündlicher Prozesse in der Leber und zur Entstehung des hepatozellulären Karzinoms führen. An einem umfassenden, klinisch gut charakterisierten Patientenkollektiv wurden feingewebliche Untersuchungen durchgeführt, um die im Tumorgewebe und im angrenzenden Lebergewebe ablaufenden molekularen Prozesse genauer zu verstehen, neue prognostische Biomarker zu identifizieren und Ansatzpunkte für mögliche neue Therapien herauszuarbeiten. Die am menschlichen Gewebe erhobenen Befunde wurden mit unterschiedlichen molekularbiologischen Methoden und in Modellsystemen, wie z.B. Zellkulturen detailliert weiter untersucht.
Es konnte gezeigt werden, dass der Cyld-Tak1-Signalweg eine wichtige Rolle in der Pathophysiologie des HCCs spielt (vgl. Ridder et al., Cancers, 2022). Desweiteren konnten immunhistochemisch weitere prognostische Faktoren im HCC identifiziert bzw. bestätigt werden (vgl. Ridder et al., Cancers, 2021 und Ridder et al., International Journal of Cancer, 2022).
>>Vorstellung des Kollegiaten [08/2021] (MP4 , 90,1 MB)
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