Die Wundambulanz wird von der Dermatologischen Klinik (Direktor: Prof. S. Grabbe) in enger Kooperation mit dem CTH der Universitätsmedizin Mainz betreut. Ziel der Kooperation ist es, die translationale Beforschung der Kohorte zu optimieren und neue Impulse bzw. Potentiale für Behandlungsinnovationen zu aktiveren.
Das Ulcus cruris venosum stellt mit 57-80% aller chronischen Ulzerationen die häufigste Ursache nicht spontan abheilender Wunden. Die Ursachen der chronisch venösen Insuffizienz sind primär der Funktionsverlust der Venenklappen und sekundär die Obstruktion und Destruktion der Vene durch z.B. eine Thrombose. Das Ulcus cruris ist somit eine Langzeitkomplikation bei Patienten mit Zustand nach einer Thrombose. Die Thromboseprophylaxe ist eine wichtige präventive Maßnahme zur Vermeidung der Ulcusentstehung.
In der Wundsprechstunde erfolgt eine eingehende Abklärung der Ursache der chronischen Wunde. Dabei können wir auf eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der Universitätsmedizin zurückgreifen.
Bei uns selbst sind alle diagnostischen Möglichkeiten zur Venendiagnostik inklusive farbcodierter Duplex-Sonographie vorhanden. Die übrige radiologische (Angiographie), szintigraphische (z.B. Lymphabfluss-Szintigraphie) und kern spintomographische (z.B. MR-Angio) Gefäßdiagnostik wird konsiliarisch von den Fachabteilungen der Universitätsmedizin angeboten. Vor jeder stationären Aufnahme erfolgt zudem obligat eine bakterielle Diagnostik zum Ausschluss einer MRSA Besiedlung.
Nach der Diagnostik der Wundursache erfolgt eine stadiengerechte Therapie im Sinne der modernen Wundversorgung. Ist die chronische Wunde teilweise gut verheilt, wird ein definitiver Wundverschluss (z.B. operative Deckung mittels Spalthaut- und Meshgrafttransplantat / Reverdin-Plastiken, ggf. in Kombination mit der Vacuumtherapie) angestrebt.