Logo der Universitätsmedizin Mainz

Together against suicidal ideation and behavior in cancer patients (TASC)

Leitung

Dr. phil. M.Sc. Psych. Mareike Ernst 

Projektteam

Univ.-Prof. Dr. Manfred E. Beutel
Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Jörg Wiltink
PD Dr. biol. hom. et med. habil. Rüdiger Zwerenz
Univ.-Prof. Dr. Konstantin Strauch (IMBEI)
Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Nestor Kapusta (MedUni Wien)
MSc. Psych. Tamara Schwinn
MSc. Psych. Judith Hirschmiller

Forschungsgegenstand

Krebserkrankungen können zu psychischen Belastungen wie Depressionen, Angst und Suizidalität führen. Letztere ist ein Zeichen als unerträglich empfundenen Leidens, im deutschen Kontext bisher jedoch kaum systematisch im Zusammenhang mit Krebs untersucht worden. Folglich fehlt Evidenz zur Auftretenshäufigkeit und Bedingtheit von Suizidalität bei Krebskranken und –überlebenden, welche jedoch eine unerlässliche Grundlage effektiver, risikoadaptierter Präventions- und Interventionsmaßnahmen darstellt. Zudem ist unklar, ob potentiell vulnerable Patient*innen in der Regelversorgung adäquat gescreent werden.

Erstes Ziel der Studie ist, erstmals für Deutschland Prävalenzraten von Suizidgedanken und –handlungen bei von Krebs betroffenen Personen zu errechnen und diese mit repräsentativen Bevölkerungsstichproben zu vergleichen.
Zweites Ziel ist die Gewinnung fundierter Kenntnisse über Lebensumstände, Eigenschaften und Verhaltensweisen, die Suizidalität im Kontext von Krebs begünstigen bzw. entgegenwirken. Dazu gehört die Identifikation besonders gefährdeter Personengruppen sowie veränderbarer Aspekte, die von Maßnahmen adressiert werden können (z.B. Lebensstilfaktoren; psychosoziale Variablen).

Die Datengrundlage für diesen Studienteil bilden bereits vorliegende prospektive und Querschnittserhebungen männlichen und weiblichen Krebskranken unterschiedlicher Krankheitsentitäten und Überlebensdauer. Ergänzend wird eine neue prospektive Patient*innenbefragung durchgeführt.

Drittes Ziel ist zu überprüfen, ob Suizidalität bei Krebspatient*innen von Behandelnden im Kontext psychischer Belastungen angemessen exploriert und thematisiert wird und – falls nicht – welche Barrieren dem entgegenstehen. Aufbauend auf der detaillierten Analyse der Versorgung am Mainzer Universitären Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) (qualitative Interviews mit verschiedenen Behandelndengruppen) wird eine größere Expert*innenumfrage Informationen zur überregionalen Lage liefern. Anschließend werden bedarfsgerechte Lösungsansätze entwickelt.

Behandelnde des psychosozialen und onkologischen Fachspektrums sollen für Suizidalität im Kontext von Krebs sensibilisiert und in einem professionellen Umgang damit unterstützt werden. Damit leistet das beantragte Projekt einen Beitrag zur Verbesserung der Versorgung und der Suizidprävention bei Krebspatient*innen und -überlebenden.

Laufzeit: März 2022-März 2025

Förderung: Deutsche Krebshilfe

 

Publikationen

Ernst, M., Braehler, E., Beutel, M. E., & Wiltink, J. (2021). Prävention von Suizidalität bei Menschen mit Krebs. Suicide prevention in individuals with cancer. ONKOLOGE. https://doi.org/10.1007/s00761-021-00997-6

Ernst, M., Beutel, M. E., & Brähler, E. (2022). Cancer as a risk factor for distress and its interactions with sociodemographic variables in the context of the first wave of the COVID-19 pandemic in Germany. Scientific Reports, 12(1), 1-10. https://doi.org/10.1038/s41598-022-06016-x 

 

Presse

Pressemitteilung zur Förderung: https://www.krebshilfe.de/informieren/presse/neues-aus-der-forschung/suizidpraevention-in-der-onkologie/