Univ.-Prof. Dr. rer. med. Manfred E. Beutel
M.Sc. (Psych.) Lina Krakau
Das Erleben von emotionaler, physischer oder sexualisierter Gewalt, in Zusammenhang mit Vernachlässigung und Misshandlung in der Kindheit und Jugend, ist mit zahlreichen gesundheitlichen, psychischen und neurobiologischen Folgen assoziiert. Eine mögliche Folge ist die Entwicklung einer posttraumatischen Belastungsstörung [engl. PTSD/ dt. PTBS]. Ziel von ENHANCE ist es, das Verständnis für PTBS verbunden mit Kindheitstraumata auf psycho-biologischer Ebene zu erweitern und die Wirkweise psychotherapeutischer Behandlungsmaßnahmen zu untersuchen. Hierdurch soll ein vermehrtes Ansprechen auf Psychotherapie und letztlich eine Verminderung der Belastung sowie eine Erhöhung der Lebensqualität der Betroffenen erreicht werden. Die Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie beteiligt sich an Verbundsprojekt ENHANCE. Federführend ist Prof. Falk Leichsenring, Universitätsklinikum Gießen; Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie; in Mainz besteht die Kooperation mit Prof. Witthöft, Abteilung für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Experimentelle Psychopathologie. Deutschlandweit wird in verschiedenen Zentren hierfür eine randomisiert-kontrollierte Studie zweier psychotherapeutischer Behandlungsmaßnahmen; traumafokussierter psychodynamischer Therapie und STAIR/Exposure- kognitiver Verhaltenstherapie, durchgeführt. Beide Therapieformen gehören in Deutschland zu den psychotherapeutischen Richtlinienverfahren, eine Evaluation und ein verbessertes Verständnis für deren Wirkweise ist deshalb von hoher praktischer Relevanz. Neben der Reduktion posttraumatischer Belastungssymptomatik werden potentielle neurophysiologische Veränderungen sowie die Entwicklung der Mentalisierungsfähigkeit untersucht. Laufzeit: 2019 - 2023 Förderung: BMBF Internet: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/enhance-posttraumatische-belastungsstorung-bei-erwachsenen-verbunden-mit-gewalt-und-8889.php
Die Rekrutierungsphase wurde im Juni 2023 beendet. Es können keine Behandlungsplätze mehr über die Studie angeboten werden.