Dr. sc. hum. Dipl.-Psych. Klaus Wölfling
M.Sc. Nanne Dominick
M.Sc. Jasmin Sölter
Forschung zu Verhaltenssüchten in Mainz
Die Arbeitsgruppe Spielsucht in Mainz entstand aus der langjährigen Arbeit der Ambulanz für Spielsucht, die 2008 als universitäre Forschungs- und Behandlungsambulanz gegründet wurde. Unser Ziel ist es, Verhaltenssüchte wie Glücksspielsucht, Computerspielsucht, Internetsucht und Onlinesexsucht wissenschaftlich präzise zu charakterisieren. Auf Basis dieser Forschungsergebnisse entwickeln wir innovative Behandlungsansätze, die in die klinische Praxis einfließen.
Ein Meilenstein unserer Arbeit war die weltweit erste randomisierte kontrollierte Studie (RCT) zur Wirksamkeit eines kognitiv-behavioralen Manuals zur Behandlung von Computerspiel- und Internetsucht (STICA). Die Ergebnisse dieser Studie wurden in der renommierten Fachzeitschrift JAMA Psychiatry veröffentlicht (Wölfling et al., 2019) und sind in die S1-Leitlinie der AWMF für Diagnostik, Frühintervention und Behandlung von Internetnutzungsstörungen eingeflossen.
Das kognitiv-behaviorale Behandlungsmanual Computerspiel- und Internetsucht wird mittlerweile bundesweit in zahlreichen ambulanten und stationären Einrichtungen sowie in Österreich erfolgreich eingesetzt. Aktuell bereiten wir die Publikation eines neuen Therapiemanuals für die Behandlung der Onlinesexsucht vor. Dieses Manual integriert klinisch erprobte und wirksamkeitsgeprüfte Module aus dem STICA-Programm und wird eine wichtige Erweiterung unseres Therapieangebots darstellen.
Beteiligung an DFG-Forschungsprojekten
Im Rahmen der DFG-Forschungsgruppe FOR 2974 (mehr erfahren) ist die Arbeitsgruppe Spielsucht mit zwei Projekten vertreten. Ziel ist es, die zugrundeliegenden Mechanismen internetbezogener Störungen experimentell zu untersuchen. Darüber hinaus entwickeln wir neue Trainingsansätze, die zukünftig im Rahmen von Expositionstherapien bei Onlineglücksspiel- und Computerspielsucht Anwendung finden sollen.
Teilnahme am Projekt PornLoS – Effektive Behandlung von Pornografie-Nutzungsstörung
Die Arbeitsgruppe ist als Koordinierungszentrum Mainz auch Teil des Forschungsprojekts PornLoS – Pornografie-Nutzungsstörung effektiv behandeln. Dieses Projekt wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) der Krankenkassen gefördert und hat das Ziel, evidenzbasierte Behandlungsansätze für Pornografie-Nutzungsstörungen zu entwickeln und in der Praxis zu implementieren.