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PornLos – Pornografie-Nutzungsstörung effektiv behandeln

Leitung Koordinierungszentrum Mainz

Dr. Dipl.-Psych. Klaus Wölfling


Mitarbeiter*innen:
M.Sc. Jasmin Sölter

 

Forschungsprojekt zur nachhaltigen Verbesserung der Therapie von Pornografie-Nutzungsstörungen
Das Verbundprojekt PornLoS zielt darauf ab, die Versorgung von Patienten mit Pornografie-Nutzungsstörung langfristig zu optimieren. Unter der Konsortialführung der Justus-Liebig-Universität Gießen (Prof. Rudolf Stark) übernimmt die Arbeitsgruppe Spielsucht die Rolle des Koordinierungszentrums Mainz. Pornografie-Nutzungsstörungen werden zunehmend als eigenständiges Störungsbild anerkannt und wissenschaftlich wie klinisch intensiv diskutiert. Dennoch gibt es bisher nur wenige evidenzbasierte Behandlungskonzepte. Im Rahmen dieser Psychotherapiestudie werden zwei Varianten einer sechsmonatigen Intensivbehandlung untersucht, die aus einer Kombination von psychotherapeutischer Einzel- und Gruppentherapie bestehen. Diese werden mit einem treatment as usual (TAU) und einer Wartegruppe hinsichtlich ihrer Effizienz verglichen. Die Intensivbehandlungen werden von speziell geschulten Psychotherapeut:innen durchgeführt, die durch die Angebote der verschiedenen Koordinierungszentren unterstützt werden. Ziel des Projekts ist es, die koordinierende Funktion nach Ablauf der Förderperiode in die Praxis niedergelassener Psychotherapeut:innen zu integrieren und so das Behandlungskonzept nachhaltig in der Versorgungslandschaft zu verankern.

Innovative Versorgungsansätze
Die Studie untersucht zwei Therapieziele der Intensivtherapie: entweder vollständige Abstinenz oder reduzierte Nutzung von Pornografie. Eine Besonderheit des Projekts liegt in der Unterstützung niedergelassener Psychotherapeut:innen durch die Koordinierungszentren. Das interdisziplinäre Team umfasst verschiedene Berufsgruppen, die etwa auch Paarberatungen durchführen. Zusätzlich kommen innovative digitale Applikationen zum Einsatz, die die Therapie ergänzen. Dazu zählt ein Stimmungstagebuch in Form eines Ecological Momentary Assessment (EMA), das zur Früherkennung von Risikosituationen für Rückfälle dient. Diese digitalen Werkzeuge ermöglichen eine engmaschige Begleitung der Patient und unterstützen präventive Gegenmaßnahmen.

Die Rekrutierung der Proband:innen für das Projekt wurde im November 2024 erfolgreich abgeschlossen.

Projektdaten

Förderzeitraum: 01.07.2023 – 31.12.2026
Förderung: Innovationsausschuss des G-BA