Schwindel ist ursprünglich ein natürliches Phänomen. Es dient dem Menschen als Alarmsignal, zeigt eine Störung des Gleichgewichtssystems an und äußert sich in einem „Drehen um die eigene Körperachse“, in einem „Hin- und Herschwanken“, in einem „Liftschwindel“ oder in Form einer „diffusen Benommenheit“. Im deutschen Sprachgebrauch kann Schwindel einen symbolhaften Charakter annehmen und für unterschiedliche Gefühlsregungen stehen. So kann sich hinter der Umschreibung „den festen Halt verlieren“ eine Überforderungssituation oder hinter dem Ausdruck „sich benebelt fühlen“ eine mangelnde Klarheit verbergen.
Sobald Schwindelgefühle in ihrer Intensität und Häufigkeit zunehmen und damit nicht mehr von vorübergehender Natur sind, sollte eine fachspezifische, neurologische als auch psychosomatische Abklärung der Beschwerden erfolgen. Die Ursachen eines „krankhaften“ Schwindels können dabei äußerst vielfältig sein. Beim somatoformem Schwindel kann kein organischer Befund aufgezeigt werden, der das Ausmaß der Schwindelerkrankung hinreichend erklärt. Ihm liegt in vielen Fällen eine psychische Störung zugrunde, z.B.
- Angststörungen
- Phobische Störungen
- Depressive Störungen
- Somatoforme Störungen
- Dissoziative Störungen, Konversionsstörungen
- Belastungs- und Anpassungsstörungen
Aus der langjährigen klinischen und wissenschaftlichen Erfahrung mit komplexen unterschiedlichen Schwindelsyndromen bieten wir eine psychosomatische Diagnostik zur Klärung der Entstehung und Aufrechterhaltung der somatoformen Schwindelerkrankung sowie eine Beratung bezüglich der Behandlungsempfehlung. Dabei möchten wir die Motivation für intrapsychische Vorgänge sensibilisieren und den Weg in eine Psychotherapie bahnen (Tschan, 2011-
Wenn die Seele taumelt: Somatoformer Schwindel - Ein Ratgeber).