Die Anforderungen im Lehrberuf sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Zeitdruck, eine hohe Stundenzahl, Schullärm, große Klassen aber auch Verhaltensauffälligkeiten und mangelnde Motivation der Schüler sowie schwierige Elterninteraktionen stellen besondere Belastungen im Lehrberuf dar. Zwischen 20 % und 30 % der aktiven Lehrkräfte sind von einer signifikanten stressassoziierten Gesundheitsstörung betroffen (Bauer, 2009). Damit zählen Lehrkräfte derzeit zu den am stärksten vom Burnout-Syndrom betroffenen Berufsgruppen in Deutschland. Auch eine geringe gesellschaftliche Anerkennung des Lehrerberufes, Mobbing sowie die Androhung oder tatsächliche Erfahrung körperlicher Gewalt gelten als Ursachen für seelische und psychosomatische Gesundheitsstörungen (Bauer, 2009). Aktuell kommen für viele Lehrer*innen Verunsicherungen und gesundheitsbezogene Ängste hinzu angesichts der ungewissen Wiederaufnahme des regelhaften Unterrichts und konkreter Infektionsgefährdungen für Risikopersonen aufgrund der aktuellen Pandemie.
Häufige Warnzeichen eines beginnenden Burnout-Syndroms sind Schlafstörungen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Verspannungen, Herz-Kreislaufbeschwerden,
Erschöpfung, Verbitterung und Verstimmungen sowie verminderte Lebensfreude. Aber auch ein verändertes Risikoverhalten z. B. in Form von Medikamenten-Missbrauch, vermehrtem Alkoholkonsum, Essstörungen und Bewegungsmangel sowie abnehmende Sozialkontakte können auf ein Burnout-Syndrom hinweisen.
Besonders engagierte Lehrer*innen leiden häufig unter einem äußeren und inneren Leistungsdruck. Gleichzeitig mangelt es an Unterstützung durch professionelle Supervision oder Gesprächstechniken, die eine Abgrenzung ermöglichen und eine aktive Beziehungsgestaltung zwischen Lehrern, Schülern und Eltern fördern.
Unser interdisziplinäres Team aus Ärzten, Psychologischen Psychotherapeuten und Kreativtherapeuten erstellt ein individuelles Behandlungsprogramm, das sich speziell an den Bedürfnissen von Lehr*innen orientiert. Dabei kooperieren wir eng mit dem Institut für Lehrergesundheit (IfL) des Landes Rheinland-Pfalz.
Unser Behandlungsangebot richtet sich an Lehrkräfte mit akuten oder chronischen, psychischen und psychosomatischen Krankheitsbildern:
Gemeinsam erarbeiten wir zunächst die berufliche Situation und identifizieren arbeitsplatzrelevante Schwierigkeiten und Konflikte. Auf Grundlage der Ergebnisse werden realistische Ziele im Sinne einer Verhaltens- und Situationsveränderung festgelegt. Im Rahmen der Therapie erlernen unsere Patienten Strategien für einen gesünderen Umgang mit Arbeitsanforderungen, eigenen Ansprüchen, Konfliktmanagement und den Umgang im Kollegenkreis.
Die Aufnahme auf die Stationen oder in die Tagesklinik erfolgt nach einem Vorgespräch in unserer Poliklinik bzw. den Ambulanzen. In einem ausführlichen Erstgespräch haben Sie Gelegenheit, unseren ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten ihre Beschwerden ausführlich darzustellen. Dabei werden körperliche, seelische und soziale Komponenten gleichermaßen betrachtet. Anschließend werden wir Ihnen Therapiemöglichkeiten vorstellen und das weitere Vorgehen besprechen.
In der Regel erfolgt eine vollständige Kostenübernahme durch die Private und Gesetzliche Krankenversicherung bzw. Beihilfe. Wir erstellen die erforderlichen fachärztlichen Bescheinigungen für Ihre Krankenversicherung.
Tel. 06131 17-7381
Fax 06131 17-5563
E-Mail sekretariate-pt@unimedizin-mainz.de
Internet www.unimedizin-mainz.de/psychosomatik
Weiterführende Informationen und Links finden Sie unter:
Institut für Lehrergesundheit
am Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin
Kupferbergterrasse 17-19
55116 Mainz
E-Mail: info-ifl@unimedizin-mainz.de
Tel: 06131 / 178850
www.handbuch-lehrergesundheit.de
https://www.rlp.de/de/buergerportale/informationen-zum-coronavirus/schulen-und-kitas/ (Link der Landesregierung zum Bereich Schulen und Kitas)
https://bm.rlp.de/de/corona/ (FAQs zum Thema Schule und Kitas)
https://www.rlp.de/de/buergerportale/informationen-zum-coronavirus/schulen-und-kitas/ (Informationen für Schulen auf der Seite der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion)