Logo der Universitätsmedizin Mainz

Gestaltungs- und Kunsttherapie

Menschen können durch Gestaltungs- und Kunsttherapie in Beziehung zu sich treten, durch unterschiedliche Materialien Sinneserfahrungen (z.B. Einsatz von Kraft und Widerstand bei verschiedenen Materialien) machen bzw. Emotionen ausdrücken. Auf vielfältige Weise können Ich-Funktionen gefördert werden: sich für Material oder Form entscheiden, sich im kreativen Prozess führen lassen, eine Arbeit planen, beenden oder Grenzen bestimmen (Handlungsplanung, Realitätsprüfung). Gestaltungs- oder Kunsttherapie wird als Einzel- oder Gruppentherapie mit bildnerischen Mitteln (Zeichnen, Malen, Modellieren) durchgeführt. Im Unterschied zu der stärker strukturierten, an konkreten Vorgaben oder Ergebnissen orientierten Ergotherapie stehen Ziele wie kreatives Handeln für therapeutische Zwecke, Erleichterung des Zugangs zur Emotionalität, Selbstdarstellung, Förderung von Selbstentfaltung und Individuation im Vordergrund. Die symbolische Darstellung durch Materialien bietet indirekte und damit oft weniger bedrohliche Ausdrucksmöglichkeiten von bewusstem oder unbewusstem seelischem Erleben. Dies ermöglicht die psychische Integration von bisher nicht bewusst erlebbaren Konflikten und den Zugang zu inneren Ressourcen.

Der Patient kann mit dem gestalteten Objekt in verschiedenster Weise umgehen, es mit auf sein Zimmer nehmen, verändern, für sich behalten oder anderen zeigen. Damit kommt wesentlich der interpersonelle Aspekt ins Spiel: Es ist möglich, sich durch das gestaltete Objekt anderen in der Gruppe, dem Therapeuten oder Lebenspartner mitzuteilen, Rückmeldungen oder Anregungen zu erhalten und in einen gemeinsamen kreativen Prozess einzutreten.

Fotos

Fotos des Gestaltungstherapieraumes
psychosomatik_gestaltungstherapie_006dsc_1010.jpg
psychosomatik_gestaltungstherapie_008dsc_1018.jpg