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Abgeschlossene Forschungsprojekte

1. epos - Entwicklung und Evaluation einer emotionsbasierten psychoonkologischen Online-Selbsthilfe

Eine Krebserkrankung verändert das Leben von Patient*innen und ihren Angehörigen grundlegend. Die Krankheit und ihre Behandlung belasten sie nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Es können Probleme in der Familie auftreten oder auch soziale, berufliche und finanzielle Sorgen entstehen, die die Wiedereingliederung in den Alltag und Beruf betreffen. Vielen Krebskranken fällt es schwer, nach der Entlassung aus dem Krankenhaus eine adäquate, ambulante psychoonkologische Hilfe zu finden oder diese zu beanspruchen. Dadurch entsteht eine Lücke in der psychoonkologischen Versorgung. 
Das emotionsbasierte psychoonkologische Online-Selbsthilfeprogramm (epos) will die psychosoziale Versorgung von Krebspatient*innen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus  verbessern. epos wurde in einer ersten Projektphase auf der Grundlage psychoonkologischer Behandlungsleitlinien sowie eigener wissenschaftlicher Vorarbeiten in den Bereichen Psychoonkologie, E-Mental Health und psychodynamischer sowie emotionsbasierter Therapiekonzepte entwickelt und soll Betroffene im Umgang mit ihren seelischen und körperlichen Belastungen ihrer Krebserkrankung unterstützen. In der zweiten Projektphase wird die Akzeptanz und die Wirksamkeit des Online- Selbsthilfeprogramms epos mit Krebspatient*innen in einer kontrollierten Studie geprüft. Dabei wird untersucht, ob das zusätzliche Angebot die psychischen Belastungen von Krebspatient*innen wirksamer reduzieren kann als die bestehenden psychosozialen Versorgungsangebote, die bereits jetzt von Patient*innen in Anspruch genommen werden können.

Kooperationspartner

  • Zentrum für audiovisuelle Produktion der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Interdisziplinäres Zentrum Klinische Studien (IZKS) der Universitätsmedizin Mainz
  • Sektion Psychoonkologie der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz

Laufzeit: August 2018 - Juni 2022

Förderung: Innovationsfonds des G-BA

Projektlinks:

https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/versorgungsforschung/posop-psychosoziale-online-selbsthilfe-fuer-onkologische-patienten.135

Erste Zwischenergebnisse aus dem Projekt epos finden Sie hier.

Weitere Informationen und aktuelle News zum epos-Projekt finden Sie auf Facebook und Instagram.

Publikationen:

Mayer, A., Tsiouris, A., Nölke, Ch., Schwinn, T., Wiltink, J., Beutel, M.E., Zwerenz, R. (2021). Entwicklung einer psychosozialen Online-Selbsthilfe für Krebspatienten: ein patientenorientierter Ansatz. Die Rehabilitation, 60(02), 132-41. www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1361-4993

Tsiouris, A., Mayer, A., Nölke, C., Ruckes, C., Labitzke, N., Wiltink, J., Beutel, M.E., Zwerenz, R. (2021). An emotion based online intervention for reducing anxiety and depression in cancer patients: Study protocol for a randomized controlled trial. Internet Interventions. doi: 10.1016/j.invent.2021.100410. www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2214782921000506

Presse:

Diagnose Krebs: Diese Strategien helfen bei der Bewältigung (AOK Gesundheitsmagazin, 21.07.2021) www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/krebs/diagnose-krebs-das-hilft-bei-der-bewaeltigung/

2. Entwicklung einer mobil-basierten Intervention zur Verbesserung der psychischen Befindlichkeit und Förderung von positivem Gesundheitsverhalten bei Patienten nach akutem Koronarsyndrom

Mit Hilfe von web- und mobil-basierten Interventionen können heute viele Bereiche der Gesundheitsversorgung gewinnbringend unterstützt werden, zunehmend auch mit Smartphone-basierten Angeboten zur Unterstützung von gesundheitsförderlichen Verhaltensweisen. Im Rahmen einer Pilotstudie sollte erstmalig überprüft werden, ob sich eine mobil-basierte Intervention, die Empfehlungen zu einem positiven Gesundheitsverhalten mit Botschaften aus der positiven Psychologie kombiniert in der Akutversorgung von Patient*innen nach Herzinfarkt implementieren lässt. Ziel des Projektes war es die Durchführbarkeit und Akzeptanz einer solchen Intervention zu erfassen und gleichzeitig erste Wirksamkeitsanalysen hinsichtlich verschiedener Maße zum psychischen Wohlbefinden (u. a. Ängstlichkeit, Depressivität und Optimismus) sowie zum Gesundheitsverhalten (u. a. körperliche Aktivität) durchzuführen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das SMS-Nachsorgeprogramm sehr gut angenommen und akzeptiert wurde. Was wir uns von dem Programm versprochen hatten, ist größtenteils eingetroffen. Es zeigten sich im Verlauf der Studie Verbesserungen im allgemeinen Gesundheitszustand und der körperlichen Aktivität, was langfristig gesehen zu einer positiven Prognose für die Gesundheit von Patienten nach einem Herzinfarkt führen kann. Mit dieser Pilotstudie konnten so erste Befunde zur Akzeptanz und Machbarkeit einer mobil-basierten Unterstützung kardiologischer Patienten mit Prinzipien der aus der Positiven Psychologie erbracht werden.

Laufzeit: Januar 2018 bis Dezember 2018

Förderung: Inneruniversitäre Forschungsförderung der JGU Mainz

Projektlink: https://www.drks.de/drks_web/navigate.do?navigationId=trial.HTML&TRIAL_ID=DRKS00014300 

Publikationen: folgt

3. Implementierung der internetbasierten Nachsorge „GSA-Online plus“

Im Hinblick darauf, dass viele Menschen das Internet mittlerweile auch als Informationsquelle für Gesundheitsthemen verwenden, können internetbasierte Gesundheitsinterventionen eine Möglichkeit bieten, um Versorgungslücken zu schließen und den Zugang zu Nachsorgemaßnahmen zu erleichtern. In einer ersten Studie entwickelten wir das internetbasierte Nachsorgeprogramm GSA-Online (Gesundheitstraining Stressbewältigung am Arbeitsplatz Online) und konnten im Rahmen einer randomisiert kontrollierten Studie nachweisen, dass die Teilnahme an GSA-Online zu einer Steigerung der subjektiven Leistungsfähigkeit und einem verbesserten Umgang mit beruflichen Belastungen führte.
In der vorliegenden Studie sollte die Implementierung internetbasierter Nachsorgeprogramme überprüft werden. Neben der Integrierbarkeit der Online-Nachsorge, sollte die Akzeptanz und Zufriedenheit auf Seiten der Behandler sowie der Teilnehmer untersucht werden. Auf der Grundlage des Vorgängerprojekts GSA-Online wurde GSA-Online plus als internetbasierte Schreibintervention über zwölf Wochen inklusive der Vermittlung videobasierter Informationen über Ablauf, Rationale und Theorie der Onlinenachsorge weiterentwickelt. Die Rekrutierung von Rehabilitanden fand in Kooperationskliniken mit verschiedenen Indikationsbereichen (Psychosomatik, Orthopädie, Kardiologie) statt und umfasste N = 86 beruflich belastete Rehabilitanden.
Die Ergebnisse zeigten eine geringere Empfehlungsrate von GSA-Online plus (4,4%), als erwartet, insbesondere im Vergleich mit anderen Nachsorgeempfehlungen. Es ergaben sich Unterschiede in den Charakteristika der Rehabilitanden, die eine Empfehlung für GSA-Online plus erhielten und solchen, die keine Empfehlung bekamen: Sie waren jünger, vor der Reha länger arbeitsunfähig, länger in der Rehaklinik und bei Entlassung tendenziell etwas häufiger arbeitsfähig als Rehabilitanden ohne Empfehlung. 81,4% der Teilnehmer von GSA-Online plus schrieben mindestens einen und 58,1% schrieben mindestens sechs Tagebucheinträge (Completer). Zwischen Completern und Abbrechern fanden sich keine soziodemografischen Unterschiede. Die Zufriedenheit mit der Online-Nachsorge war im Allgemeinen sehr hoch und auch das Ausmaß an Hilfe schätzen die Teilnehmer als zufriedenstellend ein. Signifikante Verbesserungen durch die Intervention zeigten sich in der wahrgenommenen Arbeitsfähigkeit (WAI), im allgemeinen Gesundheitszustand (EQ-5D), in der psychosozialen Belastung durch die Symptome (SDS) sowie der Lebenszufriedenheit (FLZ).
Insgesamt konnte in unserer Implementierungsstudie gezeigt werden, dass GSA-Online plus im Falle einer Empfehlung durch das Behandlungsteam von den Teilnehmern konsequent und adhärent genutzt wird und zu einer Verbesserung in den Bereichen führt, auf die das niedrigschwellige Online-Nachsorgeprogramm abzielt (Funktionsfähigkeit, Arbeitsfähigkeit, allgemeiner Gesundheitszustand, Lebenszufriedenheit). Darüber hinaus können psychische Symptome auch nach der Rehabilitation weiter stabilisiert werden.
Bei zukünftigen Untersuchungen zur Implementierung sollte im Hinblick auf die geringen Empfehlungsraten ein größeres Augenmerk auf die Zusammenarbeit mit verantwortlichen Mitarbeitern und Behandlern in den Rehabilitationskliniken gelegt werden, um möglichen Vorurteilen und Barrieren von internetbasierten Nachsorgemaßnahmen entgegenzuwirken.

Laufzeit: 2015-2017

Förderung: Deutsche Rentenversicherung Bund

Projektlink:

Publikationen:

Beutel, M.E., Böhme, K., Banerjee, M. & Zwerenz, R. (2018) Psychodynamic online treatment following supportive expressive therapy (SET): therapeutic rationale, interventions and treatment process. Zeitschrift für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, 64(2), 186-197. https://www.vr-elibrary.de/doi/abs/10.13109/zptm.2018.64.2.186

Zwerenz, R., Baumgarten, C., Dahn, I., Labitzke, N., Schwarting, A., Rudolph, M., Ferdinand, P., Dederichs-Masius, U., & Beutel, M. E. (2019). Implementation of a Web-Based Work-Related Psychological Aftercare Program Into Clinical Routine: Results of a Longitudinal Observational Study. Journal of Medical Internet Research, 21(6), e12285. (Open-Access Hyperlink: https://www.jmir.org/2019/6/e12285/)

Zwerenz, R., Böhme, K., Wirth, A., Labitzke, N., Pachtchenko, S., & Beutel, M. E. (2018). Integration of the work-related online aftercare intervention ‘GSA-online plus’ (healthy and without stress at the workplace) into clinical practice: study protocol for an implementation study. BMC Health Services Research, 18(1). doi:10.1186/s12913-018-2995-z. https://bmchealthservres.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12913-018-2995-z

4. Entwicklung und Evaluation eines multimodalen internetbasierten Informationsangebots zur Vorbereitung auf die stationäre psychosomatische Rehabilitation

Infolge einer zunehmenden Nutzungsbereitschaft der Bevölkerung von Online-Medien sollte das Potential von Online-Portalen möglichst mit Einbindung von Videos für eine zeitgemäße Vorbereitung auf die stationäre psychosomatische Rehabilitation genutzt werden. Dadurch sollen die zukünftigen Rehabilitanden mit ihrem Informationsbedürfnis dort angesprochen werden, wo sie persönliche Informationsdefizite sehen und durch eine einfache und intuitive Navigation dazu motiviert werden, dieses Medium zur zeitgemäßen Vorbereitung auf die stationäre psychosomatische Rehabilitation zu nutzen. Das Internet Portal Reha:Info verzichtet dabei weitestgehend Text, indem kurze Videosequenzen mit exemplarischen Rehabilitationsverläufen für die häufigsten Erkrankungsbilder aus der Psychosomatik (Depression, Angst, Somatoforme Störung, Essstörung) abgerufen werden können. Darüber hinaus werden Informationen zu den Rahmenbedingungen und Zielen der Rehabilitation durch Vertreter eines fiktiven multiprofessionellen Reha-Teams vermittelt.
Im Rahmen einer randomisiert kontrollierten Studie mit N = 472 Studienteilnehmern aus drei Rehabilitationskliniken konnte die Wirksamkeit von Reha:Info hinsichtlich einer Veränderung der Erwartungen und Motivation bzgl. der bevorstehenden stationären psychosomatischen Rehabilitation nicht nachgewiesen werden. Allerdings waren die Nutzer von Reha:Info mit der vorwiegend videobasierten Intervention sehr zufrieden, haben diese aktiv genutzt und gaben an, zum Nachdenken über die bevorstehende Rehabilitation angeregt worden zu sein. Die Studie liefert damit erste Hinweise darauf, dass der Einsatz neuer Medien bei der Vorbereitung auf eine psychosomatische Rehabilitation zwar auf eine hohe Akzeptanz stößt, die Einstellungen und Erwartungen der Rehabilitanden bzgl. der bevorstehenden Behandlung anscheinend doch stabiler und weniger beeinflussbar sind als dies von uns angenommen wurde.

Laufzeit: 2014-2017

Förderung: Deutsche Rentenversicherung Bund im Förderschwerpunkt "Wege in die medizinische Rehabilitation"

Internet:

Publikationen:

Becker, J., Beutel, M. E., Gerzymisch, K., Schulz, D., Siepmann, M., Knickenberg, R. J., . . . Zwerenz, R. (2016). Evaluation of a video-based Internet intervention as preparation for inpatient psychosomatic rehabilitation: study protocol for a randomized controlled trial. Trials, 17(1), 287. https://trialsjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13063-016-1417-y

Schury, K., Beutel, M.E., Gerzymisch, K., Schattenburg, L., Siepmann, M., Schmädeke, S. & Zwerenz, R. (2018). Erwartungen und Informationsbedarf von Rehabilitanden bezüglich stationärer psychosomatischer Rehabilitation - Eine qualitative Untersuchung. Die Rehabilitation. https://doi.org/10.1055/a-0645-9142

5. Wirksamkeit einer Online Selbsthilfe als add-on zur Behandlung depressiver Patienten in der stationären Psychotherapie

Depressive Erkrankungen gehören zu den häufigsten, oft chronisch verlaufenden psychischen Störungen. Nach wirksamen stationären Behandlungen kommt es oftmals nicht zu einer vollständigen Rückbildung der Symptomatik oder zu Rückfällen, wenn eine Anschlussbehandlung nicht verfügbar ist. Online-Selbsthilfeprogramme haben sich v.a. bei leichteren Depressionen als wirksam erwiesen. Bislang gibt es noch keine Befunde dazu, welche zusätzlichen Effekte eine Online Selbsthilfe in Kombination mit einer stationären Psychotherapie auf die Behandlung von schweren und chronifizierten depressiven Erkrankungen hat.

Im Rahmen einer randomisiert kontrollierten Studie wurden N = 229 Patienten mit einer Depressionsdiagnose und einem Wert > 13 im BDI-II zu Beginn der stationären Psychotherapie nach Zustimmung zur Studienteilnahme zufällig einer von zwei Gruppen zugewiesen: Patienten der Interventionsgruppe (IG) konnten parallel zur stationären Psychotherapie ein Online-Selbsthilfeprogramm nutzen und dieses auch über das Behandlungsende hinaus insgesamt 12 Wochen nutzen. Analog erhielten Patienten der Kontrollgruppe (KG) zusätzlich zur stationären Therapie 12 Wochen lang Zugang zu einer Online-Plattform mit relevanten Informationen zum Thema Depression (öffentlich zugängliche Informationen, wie z.B. Patientenleitlinien). Mit standardisierten Fragebögen wurden als Hauptzielgröße die depressive Symptomatik (BDI-II) sowie als Nebenzielkriterien u.a. Depressivität (PHQ-9), generalisierte Angst (GAD-7), Selbstwerterleben (RSE), Lebensqualität (Eurohis-Qol) und dysfunktionale Kognitionen (DAS) erfasst.

Teilnehmer der IG hatten zum Ende der Intervention statistisch signifikant niedrigere Depressionswerte als Teilnehmer der KG mit moderatem Effekt im Zwischengruppenvergleich zum Behandlungsende bei Kontrolle der Ausgangswerte als Kovariate (d = 0.44). Weitere signifikante Gruppenunterschiede konnten in den Merkmalen Ängstlichkeit (d = 0.33), Lebensqualität (d = 0.34), Selbstwerterleben (d = 0.38), nicht aber in den dysfunktionalen Kognitionen (d = 0.14) beobachtet werden. Die Effekte blieben auch in einer Follow-Up Untersuchung, die 3 Monate nach Abschluss der Online-Selbsthilfe und damit 6 Monate nach Beginn der Studienteilnahme durchgeführt wurde, stabil.

Die zusätzliche Teilnahme am Online Selbsthilfeprogramm hat die Wirksamkeit der stationären Psychotherapie zur Behandlung von depressiven Patienten bedeutsam und nachhaltig erhöht.

Laufzeit: 2014-2017

Förderung: Rhön-Klinikum AG

Internet: https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02196896

Publikationen:

Zwerenz, R., Baumgarten, C., Becker, J., Tibubos, A. N., Siepmann, M., Knickenberg, R. J., & Beutel, M. E. (2019). Improving the Course of Depressive Symptoms After Inpatient Psychotherapy Using Adjunct Web-Based Self-Help: Follow-Up Results of a Randomized Controlled Trial. Journal of Medical Internet Research, 21(10), e13655. doi:10.2196/13655. (https://www.jmir.org/2019/10/e13655/)

Zwerenz, R., Becker, J., Knickenberg, R. J., Hagen, K., Dreier, M., Wölfling, K., & Beutel, M. E. (2015). Enhancing inpatient psychotherapeutic treatment with online self-help: Study protocol for a randomized controlled trial. Trials, 16(1), 98. https://trialsjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13063-015-0620-6

Zwerenz, R., Becker, J., Knickenberg, R. J., Siepmann, M., Hagen, K., Beutel, M. E. (2017). Online self-help as an add-on to inpatient psychotherapy: Efficacy of a new blended treatment approach. Psychotherapy and Psychosomatics, 86(6), 341-350. https://doi.org/10.1159/000481177

6. Entwicklung praxistauglicher Modelle zur internetbasierten Nachsorge für beruflich belastete Patienten der stationären medizinischen Rehabilitation

Hauptziel der Arbeiten der Nachwuchsforschergruppe war es, praxistaugliche Modelle zur internetbasierten Nachsorge für beruflich belastete Patienten der stationären medizinischen Rehabilitation zu entwickeln und damit einen entscheidenden Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit der medizinischen Rehabilitationserfolge zu leisten. Dazu wurden Fragen zu (a) dem Bedarf und der Akzeptanz, (b) den Wirkfaktoren und Prozessmerkmalen sowie (c) der Implementierung von internetbasierten Nachsorge-Interventionen untersucht.

Laufzeit: 2013-2016

Förderung: Illa und Werner Zarnekow-Stiftung für Rehabilitationsforschung

Projektlink: https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02671929

Publikationen:

Becker, J., Zwerenz, R., Johansson, R., Frederick, R. J., Andersson, G., & Beutel, M. E. (2016). Using a transdiagnostic, psychodynamic online self-help intervention to maintain inpatient psychosomatic treatment effects: Study protocol of a feasibility study. Internet Interventions, 5, 30-35. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S221478291630032X

Hennemann, S., Beutel, M. E., & Zwerenz, R. (2016). Drivers and Barriers to Acceptance of Web-Based Aftercare of Patients in Inpatient Routine Care: A Cross-Sectional Survey. Journal Medical Internet Research, 18(12), e337. https://www.jmir.org/2016/12/e337/

Hennemann, S., Beutel, M. E., & Zwerenz, R. (2017). Ready for eHealth? Health Professionals' Acceptance and Adoption of eHealth Interventions in Inpatient Routine Care. Journal of Health Communication, 22(3), 274-284. https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/10810730.2017.1284286?journalCode=uhcm20

Hennemann, S., Beutel, M. E., & Zwerenz , R. (2017). „Morbus Google“ vs. e-Health: Qualitative Untersuchung zur Akzeptanz und Implementierung von Online-Nachsorge in der stationären Rehabilitation. Die Rehabilitation, 56:1-10. http://dx.doi.org/10.1055/s-0043-102150

Hennemann, S., Witthöft, M., Bethge, M., Spanier, K., Beutel, M.E  & Zwerenz, R. (2017)  Acceptance and barriers to access of occupational e-mental health: cross-sectional findings from a health-risk population of employees. International Archives of Occupational and Environmental Health, DOI: 10.1007/s00420-017-1280-5. https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00420-017-1280-5

Zwerenz, R., Becker, J., Johansson, R., Frederick, R.J.,  Andersson, G.  & Beutel, M.E. (2017). Transdiagnostic, Psychodynamic Web-Based Self-Help Intervention Following Inpatient Psychotherapy: Results of a Feasibility Study and Randomized Controlled Trial. JMIR Mental Health, 2017. 4, e41 DOI: 10.2196/mental.7889. https://mental.jmir.org/2017/4/e41/

7. Entwicklung und Evaluation einer indikationsübergreifenden internetbasierten Nachsorgemaßnahme zur Verbesserung der beruflichen Reintegration.

Als Nachsorgemaßnahme nach einer medizinischen Rehabilitation wurde eine internetbasierte Intervention zur Unterstützung bei der beruflichen Reintegration nach stationärer medizinischer Rehabilitation (Gesundheitstraining Stressbewältigung am Arbeitsplatz: GSA-Online) entwickelt. Um die Akzeptanz und Wirksamkeit einer solchen Nachsorge zu untersuchen, sind N=664 beruflich belastete Patienten im Rahmen einer multizentrischen randomisiert-kontrollierten Studie untersucht worden. Sie wurden, nachdem sie stationär das bewährte GSA-Training absolviert hatten, in eine Interventions- und Kontrollgruppe randomisiert. Im Anschluss an den Klinikaufenthalt absolvierte die eine Hälfte der Patienten das Interventionsprogramm, das primär aus einer wöchentlichen Schreibaufgabe bestand, die von einem Onlinetherapeuten kommentiert wurde. Die Aufgaben thematisierten insbesondere Interaktionen am Arbeitsplatz. Die Kontrollgruppe hatte Zugang zu verschiedenen Informationsbroschüren zu gesundheitsrelevanten Themen. Die Intervention hatte einen positiven Einfluss auf die subjektive Erwerbsprognose der Patienten. Auch beim Erleben und Verhalten im Umgang mit beruflichen Belastungen zeigt sich, dass die Patienten der Interventionsgruppe zur Katamnese mehr innere Ruhe und Ausgeglichenheit sowie mehr Lebenszufriedenheit berichten. Im Hinblick auf die psychische Gesundheit und häufige psychische Belastungen (Depression, Ängstlichkeit, Stress, Somatisierung, Panikattacken) zeigt sich ebenfalls der positive Einfluss der Intervention. Etwa die Hälfte der Interventionsgruppenpatienten war mit der Intervention zufrieden und 75% haben die Intervention genutzt.

Patienten der Interventionsgruppe haben auf vielen Ebenen von der Teilnahme am Programm profitiert und wiesen zum Ende der Intervention ein leicht geringeres Risiko für eine Frühberentung auf als die Kontrollgruppe. Das Konzept der Onlinenachsorge mit wöchentlichen Schreibaufgaben stellt indikationsübergreifend eine sinnvolle Ergänzung zu klassischen Nachsorgemaßnahmen dar, die meist mit mehr Aufwand, sowohl auf Seiten des therapeutischen Personals als auch auf Seiten der Patienten, verbunden sind.

Laufzeit: 2010-2014

Förderung: Deutsche Rentenversicherung Bund im Förderschwerpunkt "Nachhaltigkeit durch Vernetzung"

Projektlink: http://forschung.deutsche-rentenversicherung.de/ForschPortalWeb/contentAction.do?key=main_reha_ndv_zwerenz

Publikationen:

Becker, J., Kreis, A., Beutel, M. E., & Zwerenz, R. (2022). Wirksamkeit der internetbasierten, berufsbezogenen Nachsorge GSA-Online im Anschluss an die stationare psychosomatische Rehabilitation: Ergebnisse einer randomisiert kontrollierten Studie. Rehabilitation, 61(4), 276-286. https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1871-4484

Zwerenz, R., Gerzymisch, K., Edinger, J., Holme, M., Knickenberg, R. J., Spörl-Dönch, S., . . Beutel, M. E. (2013). Evaluation of an internet-based aftercare program to improve vocational reintegration after inpatient medical rehabilitation: study protocol for a cluster-randomized controlled trial. Trials, 14(1), 26. https://trialsjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/1745-6215-14-26

Zwerenz, R., Becker, J., Gerzymisch, K., Siepmann, M., Holme, M., Kiwus, U., . . . Beutel, M. E. (2017). Evaluation of a transdiagnostic psychodynamic online intervention to support return to work: A randomized controlled trial. PloS one, 12(5), e0176513. https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0176513

Zwerenz, R., Schury, K., Wiltink, J., Schattenburg, L. & Beutel, M. E. (2018). Therapeutische Allianz bei einer psychodynamischen Online-Nachsorge. Ärztliche Psychotherapie, 13(3).